Politik

500 Millionen Euro für Flugzeuge Griechenland rüstet Luftwaffe auf

Die Aufklärungsmaschinen P-3B Orion sollen modernisiert werden.

Die Aufklärungsmaschinen P-3B Orion sollen modernisiert werden.

(Foto: REUTERS)

Während Europa rätselt, wo Athen die 460 Millionen Euro für den Internationalen Währungsfonds hernehmen will, muss sich der griechische Verteidigungsminister für einen Rüstungsdeal rechtfertigen, der noch teurer ist. Was hat es damit auf sich?

Die Entscheidung des griechischen Kabinetts fiel bereits vor ein paar Wochen, doch im Angesicht der akut drohenden Zahlungsunfähigkeit muss Verteidigungsminister Panos Kammenos den Beschluss nun erklären - und rechtfertigen, wie die englische Ausgabe der griechischen Zeitung "Ekathimerini" meldet. 500 Millionen Euro gibt Athen demnach für die Modernisierung von fünf Flugzeugen des Typs P-3B Orion aus.

Regierungschef Alexis Tsipras unterzeichnete den entsprechenden Vertrag mit dem US-Konzern Lockheed Martin am 15. März. Die Empfehlung dafür gab Kammenos. Tsipras' Kabinett winkte den Deal auf zwei verschiedenen Treffen durch.

Kammenos verteidigt sich nun damit, dass die Empfehlung von seinem Generalstab gekommen sei, nicht von Vertretern der Rüstungsindustrie. Das Brisante ist, dass Griechenland die Rückzahlung eines Kredits von rund 460 Millionen Euro an den Internationalen Währungsfonds bis zum 9. April zugesagt hat.

Für die Pflichterfüllung

Eigentlich ist Griechenland so gut wie pleite: Zuvor war aus dem griechischen Kabinett noch die Drohung gekommen, angesichts leerer Kassen könne der IWF-Kredit nicht fristgerecht beglichen werden. An den Börsen herrscht darüber fast Gleichgültigkeit: Ein Händler sagte in Frankfurt, für den Euro als Währung sei es gleichgültig, ob das Land in der Eurozone verbleibe oder nicht. Dies sieht Finanzminister Yanis Varoufakis allerdings anders.

Die Modernisierung der fünf Flugzeuge ist allerdings zumindest teilweise und indirekt im Interesse der Geldgeber: Griechenland benötigt die Maschinen, um als Nato-Mitglied Patrouillenflüge durchzuführen. Die viermotorigen Flugzeuge dienen vor allem der Seeaufklärung und werden zur Sichtung von Schiffen und U-Booten eingesetzt.

Die griechischen P3-B Orion haben eine Modernisierung dringen nötig: Die Maschinen sind 35 Jahre alt und derzeit nicht einsatzfähig. Die Türkei hat auf Geheiß der Nato vorübergehend die Kontrollflüge in der Region übernommen.

Quelle: ntv.de, rpe

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