Politik

Das Eldorado der Investoren Grönland steht vor Wechsel

Aleqa Hammond feiert mit ihrem Lebensgefährten Tom Ostermann den Wahlsieg.

Aleqa Hammond feiert mit ihrem Lebensgefährten Tom Ostermann den Wahlsieg.

(Foto: dpa)

Die größte Insel der Welt könnte erstmals eine Frau an der Spitze der Regierung haben. Die Sozialdemokratin Hammond erringt bei den Wahlen einen klaren Sieg. Für ausländische Investoren könnte dies zu einem Problem werden.

Bei den Wahlen auf der Polarinsel Grönland haben die oppositionellen Sozialdemokraten überraschend klar gewonnen. Wie in Nuuk mitgeteilt wurde, kam die Partei Siumut mit ihrer Spitzenkandidatin Aleqa Hammond auf 42,8 Prozent. Sie lag klar vor den bisher regierenden Linkssozialisten mit 34,4 Prozent. An der Wahl auf der größten Insel der Welt beteiligten sich 74,2 Prozent der 40.500 Stimmberechtigten.

Das teilautonom zu Dänemark gehörende Grönland mit knapp 57.000 Bürgern strebt die staatliche Unabhängigkeit an und hofft auf riesige Einnahmen durch bisher unerschlossene Bodenschätze. Unter den wegen des Klimawandels schwindenden Gletschern vermuten Geologen reiche Vorkommen an Gold und Edelsteinen, Zink, Blei und den so wichtigen Seltenen Erden.  Investoren vor allem aus China stehen in den Startlöchern, um das Land zu erschließen.

Die Sozialdemokratin Hammond warf im Wahlkampf dem bisherigen Regierungschef Kuupik Kleist den voreiligen Verkauf heimischer Ressourcen an ausländische Partner vor. Sie selbst hatte sich dafür ausgesprochen, ausländische Investoren bei der Förderung von Rohstoffen stärker zur Kasse zu bitten.

Doch auch Hammond will die Rohstoffe der Insel stärker ausbeuten. Sie tritt dafür ein, ein Förderstopp von radioaktiven Stoffen zu lockern. Auch die Förderung Seltener Erden könnte unter Hammond erleichtert werden. Diese Metalle werden für Hightech-Produkte von Mobiltelefonen bis zum Bau leistungsstarker Batterien oder Magneten gebraucht.

Hammond, die die erste Frau an der Spitze Grönlands stellen könnte, ist auf die Bildung einer Koalition angewiesen.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa/rts

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