Mitglieder sollen Spitzenduo bestimmen Grüne steuern auf Urwahl zu
30.08.2012, 14:13 Uhr
Drei von bisher sechs Bewerbern auf das Amt des Spitzenkandidaten: Roth, Trittin und Künast (v.l.).
(Foto: picture alliance / dpa)
Mittlerweile gilt als sicher, dass die Grünen ihre Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl bei einer Urwahl bestimmen werden. Nach Angaben der Bundesgeschäftsführerin Lemke sind kurz vor dem kleinen Parteitag in Berlin keine anderslautenden Anträge eingegangen.
Die Grünen erhoffen sich von der bevorstehenden Urwahl zur Nominierung ihres Spitzenkandidaten-Duos für die Bundestagswahl 2013 einen Mobilisierungsschub für ihre Partei. Der Wahlprozess werde auch grünen Inhalten "mehr Aufmerksamkeit verleihen", sagte Bundesgeschäftsführerin Steffi Lemke in Berlin. Auch neue Mitglieder, die sich noch an der Entscheidung beteiligen wollten, seien willkommen. Ein Länderrat, der kleine Parteitag der Grünen, soll gemäß einem Antrag des Vorstandes am Sonntag in Berlin die Einleitung des Urwahlverfahrens beschließen.
Bislang gibt es für das Duo sechs Bewerbungen. Sie kommen von den beiden Bundestags-Fraktionschefs und von Parteichefin , Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt sowie den beiden Kommunalpolitikern Franz Spitzenberger und Werner Winkler. Die Urwahl durch die Parteimitglieder soll im Oktober erfolgen und das Ergebnis voraussichtlich am 10. November bekanntgegeben werden - eine Woche vor dem Grünen-Bundesparteitag in Hannover. Mindestens ein Mitglied des Spitzen-Duos muss eine Frau sein.
Derzeit haben die Grünen gut 59.000 Mitglieder. Neueintritte sollen noch bis zum 10. September für die Urwahl berücksichtigt werden. Lemke hob hervor, die Grünen seien "die erste Partei in Deutschland, die basisdemokratisch über die Spitzenkandidatur für eine Bundestagswahl entscheidet". Über das Verfahren zur Auswahl der Spitzenkandidaten hatte es in den vergangenen Wochen innerparteilich auch kontroverse Diskussionen gegeben. Zu alternativen Vorschlägen, etwa einer Kandidatenkür auf dem Parteitag im November, lagen bislang nach Angaben von Lemke aber keine Anträge für den Länderrat vor.
Quelle: ntv.de, AFP