Fahndung mit allen Mitteln Haftbefehl gegen Amri erlassen
22.12.2016, 18:29 Uhr
Anis Amri steht unter dringendem Tatverdacht.
(Foto: dpa)
Gut 72 Stunden nach dem Anschlag in Berlin ist der Hauptverdächtige noch immer auf der Flucht. Inzwischen deuten die Ermittlungsergebnisse immer stärker auf eine Täterschaft des Gesuchten.
Drei Tage nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz suchen die Behörden weiter mit Hochdruck nach dem Verdächtigen Anis Amri. Dabei erhärtet sich der Verdacht gegen den Tunesier immer mehr. "Wir gehen davon aus, dass er den Lkw gesteuert hat", sagte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft. Am Nachmittag wurde Haftbefehl gegen den 24-Jährigen erlassen. Man fahnde mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln nach dem Mann, sagte die Sprecherin weiter. Bei dem Anschlag mit dem Lkw waren 12 Menschen getötet und mehr als 50 verletzt worden.
Im Tagesverlauf hatten Einsatzkräfte Durchsuchungen an verschiedenen Orten in Nordrhein-Westfalen und Berlin durchgeführt. Dabei sei es um Orte gegangen, an denen sich der Tunesier zuletzt aufgehalten hatte, wie die Sprecherin sagte. So sei auch ein Bus in Heilbronn durchsucht worden. Festnahmen habe es jedoch noch nicht gegeben.
Mit Blick auf die Beweise gegen den Verdächtigen, hieß es weiter, dass seine Fingerabdrücke außen an der Tür des Lkw auf der Fahrerseite gefunden worden seien. Auch auf der B-Säule wurden demnach Fingerabdrücke gesichert. Auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière hatte zuvor erklärt, dass Anis Amri "mit hoher Wahrscheinlichkeit der Täter" sei. Dabei verwies er auf die gefundenen Fingerabdrücke und andere zusätzliche Hinweise.
Auf die Spur des 24-jährigen Amri kamen die Ermittler, als sie im Lastwagen seine Duldungspapiere fanden. Das geschah aber erst am Dienstag, weil die Fahrerkabine zunächst versiegelt worden war. Die Bundesanwaltschaft hatte den Fall nur wenige Stunden nach dem Anschlag übernommen. Inzwischen wird öffentlich nach Anis Amri gefahndet. Zudem ist eine Belohnung von 100.000 Euro für Hinweise ausgelobt.
Quelle: ntv.de, jwu