Politik

Acht Euro mehr? Hartz-IV-Satz soll steigen

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(Foto: imago stock&people)

Für die einen ist es ein "trickreich kleingerechneter Armutssatz", für andere ein "Vermittlungshemmnis": Der Hartz IV-Regelsatz soll zum Jahreswechsel angehoben werden - um rund zwei Prozent.

Die Bundesregierung will den Hartz-IV-Regelsatz einem Zeitungsbericht zufolge zum Jahreswechsel um 8 Euro anheben. Der Satz solle von 391 Euro auf 399 Euro pro Monat steigen, berichtet die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf Regierungskreise. Dies entspräche einer Erhöhung um etwa zwei Prozent.

Der Betrag für Kinder zwischen null und sechs Jahren soll demnach um fünf auf 234 Euro angepasst werden. Das Bundeskabinett wolle die Erhöhung am 17. September beschließen, am 10. Oktober solle der Bundesrat grünes Licht geben.

Der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband übte Kritik. "Der derzeitige Regelsatz ist ein trickreich klein gerechneter Armutssatz", sagte Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider der Zeitung. Nach Berechnungen seines Verbands müsse der Satz mindestens 447 Euro betragen.

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) warnte hingegen vor einer zu starken Anhebung. "Ein höherer Hartz-IV-Bezug wird schnell zum Vermittlungshemmnis, nämlich dann, wenn die Grenzen zwischen Erwerbseinkommen und Arbeitslosengeld II verschwimmen", sagte BA-Vorstandsmitglied Heinrich Alt.

Ähnlich äußerte sich der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Marcel Fratzscher, "Arbeit muss sich mehr lohnen als Arbeitslosigkeit", sagte er dem Blatt. Allerdings halte er eine moderate Anpassung der Regelsätze für gerechtfertigt.

Zuletzt war Hartz IV zum 1. Januar 2014 erhöht worden. Damals stieg der Regelsatz für Alleinstehende von 382 auf 391 Euro.

Quelle: ntv.de, ghö/AFP/dpa

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