IS schießt mit Granaten Hat die Schlacht um Kobane begonnen?
28.09.2014, 19:17 Uhr
Kurdische Männer sind in den vergangenen Tagen von der Türkei aus nach Kobani auf syrischer Seite zurückgekehrt. Jetzt kämpfen sie gegen den vorrückenden IS.
(Foto: AP)
Es könnten die enscheidenden Stunden für die syrisch-kurdische Stadt Kobane angebrochen sein. Beobachter von türkischer Seite berichten von heftigen Kämpfen und Granatenbeschuss durch den IS. Aus der Stadt fliehen die letzten Bewohner.
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) scheint von mehreren Seiten einen Großangriff auf die kurdische Enklave Ain al-Arab (Kurdisch: Kobane) in Nordsyrien begonnen zu haben. Mindestens elf Granaten seien am Abend im Westen der Stadt eingeschlagen, berichtet die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Auch von Osten her sollen die Extremisten nach Angaben von Augenzeugen angreifen.
Auf Twitter berichteten Beobachter von der türkischen Grenze aus von "schwerem Beschuss". Wegen der hereinbrechenden Nacht soll es zuletzt jedoch ruhiger geworden sein.
Eine arabische Journalistin vor Ort schrieb unter Berufung auf Anwohner, es sei das erste Mal, dass die IS-Miliz einen so großen Angriff unmittelbar auf die Stadt führe. Autos würden "reihenweise" die Stadt verlassen. Ein Korrespondent der kurdischen Nachrichtenseite "Rudaw" bestätigte Angriffe auf das Stadtzentrum.
Am Samstag hatten IS-Extremisten Ain al-Arab nach Angaben der Beobachtungsstelle erstmals mit Mörsergranaten beschossen. Mindestens ein Bewohner sei dabei ums Leben gekommen. Die IS-Kämpfer haben vor über einer Woche einen Vormarsch auf die von Kurden bewohnten Gebiete in Nordsyrien begonnen. 60 Dörfer rund um Ain al-Arab fielen bereits in ihre Hände. Rund 1800 kurdische Kämpfer sollen in den vergangenen nach Kobane gezogen sein, um die Stadt gegen den IS zu verteidigen.
Quelle: ntv.de, nsc/dpa