Politik

AfD-Chef Lucke teilt aus "Herr Friedman, halten Sie die Klappe!"

Scheut keine Konflikte mit Michel Friedman: AfD-Chef Bernd Lucke.

Scheut keine Konflikte mit Michel Friedman: AfD-Chef Bernd Lucke.

(Foto: picture alliance / dpa)

Eurokritiker und Rechtspopulisten sind die wahren Sieger der Europawahl. In einer TV-Sendung diskutieren Politiker und Journalisten über den Erfolg der AfD. Krawall ist programmiert - dank Michel Friedman und Bernd Lucke.

Vermutlich werden sie in diesem Leben keine Freunde mehr. Der Journalist Michel Friedman und AfD-Chef Bernd Lucke liefern sich in einer Diskussionsrunde zur Europawahl einen veritablen Streit - es ist nicht ihre erste Meinungsverschiedenheit. Worum geht es? Bei "Hart aber fair" widmet sich Moderator Frank Plasberg am Montagabend dem Thema "Europas Wutbürger - Abschottung statt Toleranz?". Im Mittelpunkt steht dabei vor allem das Erstarken der AfD.

In der Diskussion, an der unter anderem Friedman und Grünen-Politikerin Claudia Roth teilnehmen, gerät Lucke zunehmend unter Erklärungsdruck. Friedman wirft dem AfD-Chef vor, Themen wie die Angst vor Einwanderern und deren Inanspruchnahme von Sozialleistungen bewusst zu instrumentalisieren. Dann spricht Lucke, doch Friedman unterbricht immer wieder. Es wird hektisch und laut. "Darf ich das bitte zu Ende führen", bittet Lucke zunächst höflich, Friedman lässt sich aber nicht beeindrucken und fällt ihm erneut ins Wort.

Daraufhin poltert Lucke los: "Herr Friedman, halten Sie doch einfach mal die Klappe und lassen Sie mich zu Ende reden." Ein Raunen geht durch das Fernsehstudio. Friedman echauffiert sich. "Herr Professor, Herr Professor", ruft er. Jetzt greift Plasberg ein und sagt zu Friedman gewandt: "Nun spielen Sie mal nicht die Mimose. Sie haben ihm gerade auch richtig reingegrätscht." Daraufhin lässt Friedman Lucke dann tatsächlich erst einmal ausreden, aber die Stimmung bleibt angespannt.

Dies ist nicht der erste Zwischenfall zwischen den beiden. Im Februar war der AfD-Chef zu Gast in Friedmans Talkshow auf N24. Der Journalist konfrontierte Lucke mit einem angeblichen Zitat seiner Parteikollegin Beatrix von Storch. "Multikulti hat die Aufgabe, die Völker zu homogenisieren und damit religiös und kulturell auszulöschen." Friedman wollte daraufhin wissen, ob Lucke zu dieser Aussage stehe. Dieser wich aus und verließ das Studio. Vonseiten der AfD hieß es später, Friedman habe Lucke nicht zu Wort kommen lassen und das Zitat stamme gar nicht von Beatrix von Storch. "Seriöse Moderation", erklärte Lucke daraufhin, sehe anders aus. Die Partei erwirkte eine Gegendarstellung gegen den Fernsehsender.

Quelle: ntv.de, cro

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