Politik

Bayern drängen an die Urnen Hohe Wahlbeteiligung zeichnet sich ab

Stimmabgabe in Maisach im oberbayerischen Landkreis Fürstenfeldbruck.

Stimmabgabe in Maisach im oberbayerischen Landkreis Fürstenfeldbruck.

(Foto: REUTERS)

Ob der CSU das nutzt? Deutlich mehr Wähler als vor fünf Jahren haben bisher an der Landtagswahl in Bayern teilgenommen. Bis 16 Uhr waren bereits 62,6 Prozent der wahlberechtigten Münchener in ihrem Wahllokal.

Bei der Landtagswahl in Bayern zeichnet sich eine sehr hohe Wahlbeteiligung ab. In München und vier weiteren großen Städten des Freistaats lag die Beteiligung bis zum Nachmittag deutlich höher als bei der vorherigen Landtagswahl vor fünf Jahren, wie die Wahlämter mitteilten.

Umfragen deuten auf erhebliche Verschiebungen der Kräfteverhältnisse im nächsten Landtag hin. Vor allem die bisher allein regierende CSU und die zuletzt zweitstärkste Fraktion der SPD müssen erhebliche Stimmverluste befürchten.

  • In der Landeshauptstadt München gaben bis 16.00 Uhr 62,6 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab - vor fünf Jahren waren es bis zum Nachmittag 55,1 Prozent gewesen.
  • In Nürnberg lag die Beteiligung bei 55,0 Prozent - 2013 waren es bis 16.00 Uhr 47,1 Prozent gewesen.
  • In Augsburg waren es 49,6 Prozent (2013: 38,8 Prozent).
  • In Ingolstadt waren es 44,8 Prozent ohne Briefwähler (2013: 28,5 Prozent) und in Regensburg bis 14.00 Uhr 54,0 Prozent.

In Bayern waren neuneinhalb Millionen Wahlberechtigte zur Wahl eines neuen Parlaments aufgerufen. Zentral wird die Wahlbeteiligung im Freistaat nicht erfasst.

Bei der jüngsten Wahl 2013 hatte die CSU mit 47,7 Prozent der Stimmen eine absolute Mehrheit der Sitze im Landtag gewonnen, die SPD folgte mit 20,6 Prozent auf Rang zwei, vor den Freien Wählern mit neun Prozent und den Grünen mit 8,6 Prozent.

Den Umfragen zufolge dürfte neben diesen Parteien erstmals auch die AfD in den bayerischen Landtag einziehen, auch FDP und Linke haben Chancen auf ein Überspringen der Fünfprozenthürde.

Für Unsicherheiten über die Aussagekraft der Umfragen sorgte im Vorfeld der Wahl der ungewöhnlich hohe Anteil der noch unentschiedenen Wähler. Im Schlussspurt des Wahlkampfs setzten die Parteien deshalb insbesondere auf die Mobilisierung ihrer Anhänger. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte bei der Stimmabgabe in Nürnberg, er hoffe auf eine möglichst große Beteiligung der Wähler.

Da es sich um die erste Landtagswahl seit der Neuauflage der großen Koalition im Bund handelt, gilt die Abstimmung auch als Stimmungstest für die Bundesregierung. Insbesondere Söder und SPD-Spitzenkandidatin Natascha Kohnen klagten über fehlenden Rückenwind aus Berlin.

In der CSU deutete sich zudem an, dass ein schlechtes Wahlergebnis den Parteivorsitzenden Horst Seehofer in Bedrängnis bringen könnte. Diesem wird auch innerhalb der CSU vorgeworfen, für die Probleme der großen Koalition Verantwortung zu tragen.

Fragen und Antworten zur Landtagswahl finden Sie hier.

Quelle: ntv.de, hvo/AFP

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