Vom IS als Geisel genommen? Hunderte Arbeiter verschwinden spurlos
07.04.2016, 11:23 Uhr
Am Montag kam es an mehreren Orten in Syrien zu heftigen Kämpfen mit dem IS. Im Bild: eine ehemalige Schule im Deir al-Asafir Distrikt.
(Foto: dpa)
Vor wenigen Tagen überfällt der Islamische Staat eine Fabrik in der Nähe von Damaskus. Seitdem sind 250 Arbeiter nicht mehr auffindbar. Menschenrechtsgruppen befüchten, dass es sich um eine Massen-Geiselnahme handeln könnte.
Bei einem Überfall auf eine Zementfabrik in der Nähe von Damaskus haben Kämpfer des Islamischen Staates (IS) möglicherweise hunderte Mitarbeiter als Geiseln genommen. Ein Sprecher des Unternehmens Badijah sagte, seit dem Überfall am Montag fehle von rund 250 Angestellten jede Spur.
Bewohner am Standort der Fabrik nahe der Kleinstadt Dmeir bestätigten die Angaben. "Seit dem IS-Angriff auf die Fabrik am Montagmittag können wir unsere Angehörigen nicht mehr erreichen", sagte ein Bewohner.
Heftige Kämpfe in der Region
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte ihrerseits mit, es fehle von Dutzenden Fabrikarbeitern jede Spur. Es sei zu befürchten, dass sie vom IS an einen unbekannten Ort verschleppt worden seien. Eine unabhängige Bestätigung für die Angaben lag zunächst nicht vor.
Die Badijah-Zementfabrik liegt vor den Toren von Dmeir rund 50 Kilometer von Damaskus entfernt. Dort hatte es in den vergangenen Tagen heftige Kämpfe gegeben.
Syrische Regierungstruppen nahmen dabei IS-Aktivisten unter Beschuss, die in dem Ort Stellung bezogen hatten. Bei dem Beschuss durch die Regierungstruppen kamen nach Angaben der Beobachtungsstelle für Menschenrechte 18 Zivilisten ums Leben.
Quelle: ntv.de, hla/AFP