Blutiges Massaker in Mossul IS-Kämpfer ermorden 670 Häftlinge
25.08.2014, 15:30 Uhr
Die IS-Kämpfer gehen gegen Andersgläubige mit rücksichtsloser Gewalt vor.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Gezielte Massentötungen, Vergewaltigungen, Sklaverei: Die Verbrechen der islamistischen Terrormiliz IS verbreiten weiter Angst und Schrecken. Im Juni sollen die Dschihadisten Hunderte Häftlinge ermordet haben. Die Uno spricht von einem "Massaker".
Die Schreckensherrschaft der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) nimmt immer grausamere Züge an. UN-Erkenntnissen zufolge haben die IS-Kämpfer grausame Massaker verübt. Neben Massenmorden würden die sunnitischen Extremisten im Irak systematisch Vergewaltigungen begehen und Menschen in die Sklaverei zwingen, erklärte UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay.
Mindestens 670 Häftlinge seien am 10. Juni von der IS-Miliz im Gefängnis in der Stadt Mossul ermordet worden, weil sie keine Sunniten waren. "Sie seien, wie Überlebende Vertretern der Vereinten Nationen berichteten, in Lastwagen aus der Stadt gebracht worden. Die Uno spricht von einem "Massaker". Solche kaltblütigen, systematischen und gezielten Tötungen von Zivilisten wegen ihrer Religionszugehörigkeit dürften Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellen", sagte Pillay.
Die radikalen Sunniten hatten Anfang Juni Mossul, das rund 400 Kilometer nördlich von Bagdad liegt, eingenommen. Die IS-Milizen beherrschen mittlerweile weite Gebiete im Norden und Westen des Landes. In den Regionen unter ihrer Kontrolle errichten die Extremisten eine beispiellose Scharia-Schreckensherrschaft. Männer werden exekutiert oder gekreuzigt, Frauen gesteinigt, Dieben die Hände abgehackt. Gegen Andersgläubige geht sie mit rücksichtsloser Gewalt vor. Fast sämtliche Christen sind wegen der Verfolgung aus Mossul geflohen. IS-Extremisten hatten ihnen mit dem Tod gedroht, sollten sie nicht zum Islam konvertieren.
Auch in Syrien weiter auf Vormarsch
Ein Mann wurde Berichten zufolge am Donnerstag vergangener Woche in Mossul wegen Ehebruchs gesteinigt. Die Steinigung war die erste derartige Hinrichtung, die die Extremistenorganisation IS im Irak vornahm. Aus Syrien, wo der Al-Kaida-Ableger ebenfalls weite Landstriche beherrscht, waren bereits ähnliche Fälle gemeldet worden.
Die Terroristen richten ihre Gefangenen hin, indem sie sie erschießen, enthaupten oder kreuzigen. Zuletzt veröffentlichten sie ein Video, in dem die Enthauptung des US-Journalisten James Foley zu sehen ist. Die sunnitischen Islamisten erklärten, sie wollten mit der Tat Vergeltung üben für Luftangriffe der USA auf ihre Stellungen im Nordirak.
Offenbar kann die Terrorgruppe ihre Macht im Osten Syriens weiter ausweiten. Nach heftigen Gefechten mit Hunderten Toten vertrieben die Extremisten die Regierungstruppen vom strategisch wichtigen Militärflughafen Al-Tabka. Dieser war die letzte Bastion des Regimes von Präsident Baschar al-Assad in der Provinz Al-Rakka, wie die oppositionelle Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte.
Quelle: ntv.de, dsi/dpa/rts