Politik

"Wir werden euch in Blut ertränken" IS droht mit Angriffen auf US-Bürger

Abu Bakr al-Baghdadi, Anführer der  Terrororganisation Islamischer Staat.

Abu Bakr al-Baghdadi, Anführer der Terrororganisation Islamischer Staat.

(Foto: AP)

Seit einigen Tagen unterstützt die US-Luftwaffe den Kampf gegen die IS-Miliz im Nordirak. Die Extremisten warten nun mit martialischen Drohungen auf. US-Präsident Obama erwartet einen längeren Militäreinsatz im Irak.

Die sunnitische Terrororganisation Islamischer Staat (IS) hat verbal auf die US-Luftangriffe reagiert und den Vereinigten Staaten massiv gedroht. Sollten IS-Kämpfer im Irak von den Luftschlägen getroffen werden, würden US-Bürger überall ihrerseits das Ziel von Angriffen, erklärte die Miliz in einem Video. In englischer Sprache hieß es: "Wir werden euch alle in Blut ertränken." In dem Video waren Aufnahmen eines während der US-Besatzungszeit im Irak enthaupteten US-Amerikaners und Opfer von Scharfschützen zu sehen.

Kurdische Einheiten und irakische Regierungstruppen werden seit einigen Tagen von der US-Luftwaffe im Nordirak im Kampf gegen den IS unterstützt. Sie eroberten dabei den strategisch wichtigen Mossul-Staudamm zurück, wie US-Präsident Barack Obama bestätigte.

Die IS-Milizen halten große Teile des Irak besetzt und haben Zehntausende Christen und Jesiden vertrieben. Bislang konzentrieren sie sich auf die Eroberung von Land im Irak und Syrien für das von ihnen ausgerufene Kalifat. Spektakuläre Angriffe auf westliche Ziele gab es bislang nicht.

"Der Wolf steht vor der Tür"

Derweil stellt sich Obama auf einen längeren Militäreinsatz im Irak ein. "Es wird Zeit brauchen", sagte der Präsident. "Es sollte keinen Zweifel daran geben, dass das Militär der Vereinigten Staaten weiterhin die begrenzten Einsätze ausführen wird, die ich autorisiert habe." Es gehe weiter darum, die Extremisten zurückzudrängen, um US-Amerikaner und US-Einrichtungen zu schützen. Die Regierung habe sich mit dem Kongress über die Strategie im Irak abgestimmt und werde das auch in den kommenden Wochen tun. Zugleich stellte Obama klar: "Wir schicken nicht tausende US-Truppen zurück auf den Boden."

Den Vorstoß kurdischer Kämpfer zum strategisch wichtigen Mossul-Staudamm lobte Obama als wichtigen Schritt. Ein Bruch des Staudamms hätte tausende Menschenleben sowie die große US-Botschaft in Bagdad gefährdet. Obama drängte den designierten irakischen Ministerpräsidenten Haidar al-Abadi, eine neue Regierung unter Einschluss aller Volksgruppen zu bilden. "Der Wolf steht vor der Tür", sagte Obama über den Vormarsch der IS in den vergangenen Wochen.

Papst warnt vor Alleingängen

Nach Ansicht von Papst Franziskus ist ein Eingreifen der internationalen Gemeinschaft im Nordirak das richtige Vorgehen gegen die militanten Islamisten. "Wo es einen unrechtmäßigen Aggressor gibt, ist es berechtigt, ihn zu stoppen. Ich unterstreiche das Verb stoppen, nicht bombardieren oder Krieg führen", sagte der Pontifex laut italienischen Medien während des Rückflugs von seiner Auslandsreise nach Südkorea.

Die Vereinten Nationen müssten diskutieren, wie der Angreifer gestoppt werden könne, forderte er. Er sei auch selbst bereit, in die Krisenregion im Nordirak zu reisen, sagte Franziskus. "In diesem Moment ist es nicht das Beste, was man tun kann, aber ich bin dazu bereit", erklärte er. Der Papst warnte gleichzeitig vor Alleingängen. "Eine einzelne Nation kann nicht beurteilen, wie ein Aggressor gestoppt wird", mahnte der Argentinier. Deshalb seien nach dem Zweiten Weltkrieg die Vereinten Nationen gegründet worden, die nun gemeinsam eine Lösung finden müssten.

Quelle: ntv.de, wne/rts/dpa

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