Islamisten-Flagge verbrannt IS entführt 170 Männer
03.01.2015, 12:06 Uhr
Ein IS-Milizionär mit der schwarzen Flagge der Dschihadisten im irakischen Mossul.
(Foto: REUTERS)
Die Dschihadisten des Islamischen Staats sind dafür bekannt, äußert brutal gegen Andersdenkende vorzugehen. Im Irak haben sie nun offenbar 170 Männer aus zwei Dörfern verschleppt.
Kämpfer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) haben Dutzende Männer aus zwei Dörfern im Nordirak verschleppt. Ein irakischer Geheimdienstoffizier sagte, 170 Männer seien aus den Dörfern Al-Schadschara und Gharib in der Provinz Kirkuk entführt worden. Zuvor seien dort Flaggen der Extremistengruppe verbrannt worden. Die Kämpfer hätten die Männer in 30 Fahrzeugen ins Zentrum der Stadt Hawidscha gebracht, wo die Gruppe ein Gefängnis und ein Gericht unterhält.
Ein Einwohner von Al-Schadschara sagte, die Frauen hätten die IS-Kämpfer angefleht, ihren Männern nichts zu tun, doch hätten die geantwortet, alle würden bestraft, die für die Verbrennung der Flaggen verantwortlich seien.
Ein Zeuge in Gharib berichtete, es seien 90 Menschen mitgenommen worden, nachdem in dem Dorf 15 Einwohner die IS-Flagge verbrannt hätten. Im September hatten die Dschihadisten in der Region Kirkuk Dutzende Menschen nach einem Angriff auf eine IS-Stellung festgenommen. Einige kamen später wieder frei.
Die Dschihadisten haben bereits Tausende Menschen in den Gebieten unter ihrer Kontrolle im Irak und in Syrien hingerichtet, teilweise vor laufender Kamera. Die Extremistengruppe hatte im Sommer binnen weniger Wochen weite Gebiete im Norden und Westen des Irak in ihre Gewalt gebracht, wobei die irakische Armee sich weitgehend kampflos zurückzog. Zuletzt hat die IS-Miliz aber eine Reihe von Rückschlägen erlitten. So gelang es der Armee sowie schiitischen und kurdischen Milizen, mehrere Gebiete zurückzuerobern.
Quelle: ntv.de