Politik

Schavan ist empört "Ich lasse mir das nicht bieten"

Annette Schavan will die Plagiatsvorwürfe aus dem Weg räumen.

Annette Schavan will die Plagiatsvorwürfe aus dem Weg räumen.

(Foto: dapd)

Bundesbildungsministerin Annette Schavan reagiert empört auf die Veröffentlichung des Gutachtens, das ihr eine Täuschungsabsicht beim Verfassen ihrer Doktorarbeit vorwirft. Einem Medienbericht zufolge will sich die Ministerin jetzt wehren - und bestreitet weiter, bei ihrer Dissertation geschummelt zu haben.

Bundesbildungsministerin Annette Schavan will energisch gegen die Plagiatsvorwürfe im Zusammenhang mit ihrer Doktorarbeit vorgehen. "Ich lasse mir das nicht bieten", zitiert die "Südwest Presse" die CDU-Politikerin in einem Vorabbericht. Nachdem sie fünf Monate "eisern geschwiegen" habe, bleibe ihr nun nichts anderes übrig als sich zu wehren, sagte die Politikerin der Zeitung. "Das heißt, ich werde zu den Vorwürfen gegenüber der Universität Stellung beziehen."

Empört zeigte sich Schavan darüber, dass "ein Entwurf durchgestochen" werde, der noch nicht einmal im Promotionsausschuss besprochen worden sei. Sie bekräftigte erneut, dass sie in ihrer 1980 verfassten Arbeit "keine Quelle bewusst falsch angegeben" habe. Sie gehe davon aus, dass von den Vorwürfen "nichts übrig bleibt", sagte Schavan der "Südwest Presse".

Anonyme Vorwürfe

Bereits Anfang Mai waren auf der Internetseite Schavanplag anonym Vorwürfe der Täuschung gegen Schavan im Zusammenhang mit ihrer Dissertation erhoben worden. Die Philosophische Fakultät der Universität Düsseldorf kündigte daraufhin eine Prüfung an. Dies geschah auch auf Bitte der Ministerin. Ein Gutachter stellte nun "eine leitende Täuschungsabsicht" fest, wie das Magazin "Spiegel" unter Berufung auf ein vertrauliches Papier berichtete. In der Arbeit sei das "charakteristische Bild einer plagiierenden Vorgehensweise" erkennbar.

Für ihr Vorgehen kritisierte Schavan die Universität scharf. "Es ist ein bemerkenswerter Vorgang, dass ein vertrauliches Gutachten eines Hochschullehrers der Presse vorliegt, bevor die Betroffene von der Existenz des Gutachtens weiß."

Schavan hatte von dem Gutachten für die Promotionskommission erst aus den Medien erfahren. Erst auf Nachfrage der Ministerin hatte der Rektor der Universität Düsseldorf das 75-seitige Gutachten Schavan am vergangenen Wochenende zugeschickt. Schavan kündigte an, sich weiter an die Spielregeln zu halten "und mit der Universität nicht über die Öffentlichkeit zu kommunizieren".

Quelle: ntv.de, AFP/rts

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