Gerichtsentscheid in Israel Impfgegnerin darf nicht unterrichten
21.03.2021, 13:12 Uhr
Israel ist mit den Impfungen gegen das Coronavirus weit vorangeschritten.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Israel zählt bei den Impfungen gegen das Coronavirus zur internationalen Speerspitze. Rund die Hälfte der Einwohner ist bereits komplett geimpft. Doch auch hier gibt es Menschen, die sich keine Spritze geben lassen wollen. Das bleibt für manche nicht ohne Folgen, wie nun ein Gericht entschied.
In Israel können Angestellte, die eine Corona-Impfung oder regelmäßige Tests verweigern, an der Rückkehr zum Arbeitsplatz gehindert werden. Dies entschied ein Arbeitsgericht in Tel Aviv nach einem nun veröffentlichten Urteil.
In dem konkreten Fall hatte eine Hilfslehrerin, die an einer Grundschule beschäftigt ist, sowohl Impfung als auch Tests verweigert und gegen ihren Arbeitgeber geklagt. Das Gericht wies die Klage mit der Begründung zurück, das Recht der Hilfslehrerin sei nicht stärker als das "Recht der Schüler, Eltern und der Lehrerschaft auf Leben". Zugleich rief es den Gesetzgeber auf, bei diesem Thema Klarheit zu schaffen.
Unternehmen verhängen Sanktionen
Es gibt bereits eine Reihe israelischer Unternehmen, die Sanktionen gegen Mitarbeiter verhängt haben, die sich nicht impfen lassen wollen. Seit Beginn der Impfkampagne vor einem Vierteljahr haben mehr als fünf Millionen Israelis eine Erstimpfung und mehr als 4,5 Millionen eine Zweitimpfung erhalten. Israel hat rund 9,3 Millionen Einwohner. Die Infektionszahlen fallen langsam, aber stetig, ebenso die Zahl der Schwerkranken.
Israel gehört neben Ländern wie Großbritannien und den USA damit zu den Staaten mit der bislang höchsten Impfquote. Deutschland hinkt in diesem Vergleich weit hinterher. Hier haben bislang noch keine zehn Prozent der Bevölkerung eine Impfung erhalten. Komplett mit zwei Dosen geimpft sind noch nicht mal vier Prozent. Hauptproblem ist jedoch nicht die mangelnde Bereitschaft der Menschen, sich impfen zu lassen, sondern das Fehlen von Impfstoff.
Quelle: ntv.de, vpr/dpa