Politik

Experten unterstützen kenianische Fahnder Interpol sucht die "Weiße Witwe"

Wo sich Lewthwaite inzwischen aufhält, ist unklar.

Wo sich Lewthwaite inzwischen aufhält, ist unklar.

(Foto: dpa)

Kenia sucht nach den Drahtziehern der Geiselnahme von Nairobi. Unterstützung erhalten die Ermittler nicht nur vom BKA, auch Interpol schickt Spezialisten. Die internationale Polizeiorganisation fahndet nun auch nach der Witwe eines der Selbstmordattentäter von London.

Ein Interpol-Team unterstützt Kenia bei der Aufklärung der Terrorattacke auf ein Einkaufszentrum in der Hauptstadt Nairobi. Das Team bestehe aus Experten, die auf das Identifizieren von Opfern spezialisiert seien, sowie Fahnder, die gesammelte Spuren mit den Informationen in den Datenbanken der Organisation abgleichen sollen, teilte Interpol mit. Das Team sei bereits vor Ort. Hilfe erhalten die kenianischen Ermittler zudem vom Bundeskriminalamt und anderen ausländischen Einsatzkräften.

Lewthwaite könnte den Decknamen "Natalie Webb" benutzen.

Lewthwaite könnte den Decknamen "Natalie Webb" benutzen.

(Foto: REUTERS)

Ziel sei auch, Informationen über Verdächtige und ihre möglichen Hintermänner rasch an die anderen Interpol-Mitgliedsstaaten weiterzuleiten. Die Fahnder versprechen sich davon schnellere Ermittlungsergebnisse.

Interpol gab zudem eine sogenannte rote Notiz mit dem Ersuchen um die Festnahme der Britin Samantha Lewthwaite auf Wunsch von Kenia heraus. Die 29-jährige Konvertitin ist die Witwe eines der Selbstmordattentäter, die die Anschläge in London im Jahr 2005 verübten. Damals starben 52 Menschen, Hunderte wurden verletzt.

Deckname "Natalie Webb"

Kenia suche die auch als "Weiße Witwe" bekannte Lewthwaite wegen des Besitzes von Sprengstoff und der Vorbereitung eines Verbrechens im Jahr 2011, hieß es. Möglicherweise nutze Lewthwaite den Decknamen "Natalie Webb". Bislang sei sie gesucht worden, weil sie einen auf betrügerische Weise erworbenen südafrikanischen Pass besitzen soll.

Zuvor waren Spekulationen laut geworden, Lewthwaite könnte in den Überfall auf das Einkaufszentrum in Nairobi verwickelt sein. Am Samstag hatten Terroristen das Gebäude gestürmt, um sich geschossen, Granaten geworfen und sich dann mehrere Tage lang darin verschanzt. Mindestens 72 Menschen kamen ums Leben.

Zu der Tat bekannte sich die somalische Al-Shabaab-Miliz. Dass bei dem Überfall auch Frauen dabei gewesen sein sollen, dementierte die Miliz. "Wir haben eine angemessene Anzahl junger Männer, die unserer Sache verpflichtet sind. Wir setzen unsere Schwestern nicht bei solchen militärischen Operationen ein", teilte die Gruppe mit.

Angriffe im Nordosten Kenias

Einsatzkräfte suchten in dem teilweise eingestürzten Gebäude nach weiteren Opfern. Wie viele Leichen noch unter den Trümmern liegen könnten, blieb unklar. Das Rote Kreuz hatte zunächst von 71 noch vermissten Personen gesprochen.

Indes wurde der Nordosten Kenias von Angriffen erschüttert: Bei einer Attacke auf einen Markt in Wajir wurde ein Mensch getötet und vier weitere verletzt, wie das Innenministerium auf Twitter mitteilte. In Mandera starben demnach zwei Polizisten, während ihr Kollege verletzt wurde. Zudem hätten zwölf Fahrzeuge gebrannt. Die Verletzten seien in Kliniken gebracht worden.

Quelle: ntv.de, hah/AFP/dpa

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