"Unverantwortliche Positionen" Iran bestellt deutschen Botschafter ein
14.04.2024, 14:02 Uhr Artikel anhören
Botschafter Hans-Udo Muzel erwartet Protest des Iran.
(Foto: picture alliance / picture alliance)
Deutschland, Frankreich und Großbritannien verurteilen Irans Großangriff auf Israel scharf. Scholz spricht von einer "durch nichts zu rechtfertigenden Attacke". Das lässt der Iran nicht auf sich sitzen.
Nach der Verurteilung des iranischen Angriffs auf Israel durch westliche Länder hat der Iran die Botschafter von Deutschland, Frankreich und Großbritannien einbestellt. Ihnen sollte nach Angaben des Außenministeriums in Teheran der Protest des Iran gegen die Äußerungen von Regierungsvertretern dieser Länder übermittelt werden. Die Regierungen von Deutschland, Frankreich und Großbritannien hatten den iranischen Angriff auf Israel mit Drohnen und Raketen scharf verurteilt.
Angeprangert wurden von Teheran die "unverantwortlichen Positionen mancher Verantwortlicher dieser Länder hinsichtlich der iranischen Antwort" auf das israelische Vorgehen gegen iranische Interessen, wie es in einer Erklärung des Ministeriums hieß, die von der staatlichen iranischen Nachrichtenagentur Irna veröffentlicht wurde.
Die Führung in Teheran sieht die iranischen Angriffe als Vergeltung für den Israel zugeschriebenen Angriff auf das iranische Konsulatsgebäude im syrischen Damaskus. Dort waren Anfang April 16 Menschen getötet worden, darunter zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarden.
Baerbock: An den Rand des Abgrunds geführt
Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hatten den iranischen Angriff auf Israel noch in der Nacht verurteilt und Israel die deutsche Unterstützung zugesichert. Scholz erklärte laut seinem Sprecher: "Mit dieser unverantwortlichen und durch nichts zu rechtfertigenden Attacke riskiert Iran einen regionalen Flächenbrand."
Baerbock schrieb in der Nacht im Onlinedienst X: "Wir verurteilen den laufenden Angriff, der eine ganze Region ins Chaos stürzen kann, aufs Allerschärfste." Später sagte die Ministerin: "Das iranische Regime hat sehenden Auges den ganzen Nahen und Mittleren Osten an den Rand des Abgrunds geführt."
Quelle: ntv.de, chl/AFP