Treffgenauer als Vorgänger Iran testet neue Rakete
11.10.2015, 15:43 Uhr
Das Verteidigungsministerium veröffentlichte auf seiner Internetseite Bilder vom Abschuss der Rakete.
(Foto: AP)
Iran testet eine neue Boden-Boden-Rakete. Sie soll zielsicherer sein als das zuvor hergestellte Modell. Die Waffe trägt den Namen "Emad", was so viel wie "Selbstbewusstsein" heißt.
Der Iran hat nach eigenen Angaben erfolgreich eine neue, selbst produzierte Mittelstreckenrakete getestet. Das berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Die Rakete ist ein Nachfolgemodell der Schahab-3 und soll bis zu ihrem Ziel steuerbar sein. Die Boden-Boden-Rakete vom Typ "Emad" (Selbstbewusstsein) sei vollständig im Inland entwickelt und gebaut worden, erklärte Verteidigungsminister Hussein Dehghan. Sie sei wesentlich treffgenauer als das Vorgängermodell. Einzelheiten etwa zur Reichweite der Rakete wurden nicht genannt.
Der Abschuss erfolgte einige Monate nachdem iranische Regierungsvertreter ihre Sorge zum Ausdruck gebracht hatten, dass das Atomabkommen mit den Weltmächten das iranische Raketenprogramm einschränken könnte. In einer UN-Resolution, die wenige Tage nach der Atomvereinbarung angenommen wurde, wird dem Iran die Entwicklung von Raketen untersagt, die Atomsprengköpfe tragen könnten.
Iran: Keine Pläne für eine Atombombe
Der Iran versicherte stets, dass seine Raketen nie Atomsprengköpfe trügen, weil es keine Pläne zur Entwicklung einer Atombombe gebe. Militärexperten des Landes bestanden aber zugleich darauf, dass das Raketenprogramm des Landes ausgeweitet werden sollte.
Wann und wo der Test erfolgte, sagte der Verteidigungsminister nicht. Die Nachrichtenagentur Fars veröffentlichte Fotos der neuen Rakete. Angaben zu Waffen und Tests können im Iran meistens nicht unabhängig überprüft werden, da alle Tests ohne neutrale Beobachter stattfinden.
Das Atomabkommen zwischen dem Iran und den USA, Russland, China, Frankreich, Großbritannien und Deutschland zielt darauf ab, dass der Iran keine Atomwaffen entwickeln kann. Im Gegenzug sollen die internationalen Sanktionen gegen Teheran schrittweise aufgehoben werden.
Im Westen bestand außerdem immer die Sorge, der Iran könnte mit seinen Schahab-3-Raketen, die eine Reichweite von 2000 Kilometern haben sollen, Israel angreifen. Diese Befürchtungen haben nach dem Atomabkommen von Mitte Juli zwischen dem Iran und dem Westen abgenommen. Präsident Hassan Ruhani betonte zudem mehrmals, der Iran werde kein Land in der Region angreifen. Das Militärpotenzial des Irans diene in erster Line der Verteidigung, sagte er.
Quelle: ntv.de, kpi/dpa/AFP