Politik

Diplomaten in Unruhen verwickelt? Iran verdächtigt Deutsche

Der Iran unterstellt zwei deutschen Diplomaten, in die schweren Unruhen bei Protesten der der Opposition verwickelt zu sein. Das Außenamt dementiert energisch.

Bei den Unruhen im Dezember wurden acht Menschen getötet.

Bei den Unruhen im Dezember wurden acht Menschen getötet.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Der iranische Geheimdienst beschuldigt zwei deutsche Diplomaten, an den Unruhen im Dezember in Teheran beteiligt gewesen zu sein - sie seien festgenommen worden.

Wie der Nachrichtensender Chabar unter Berufung auf den Vizeminister des Geheimdienstes berichtete, seien die beiden Diplomaten mit den Decknamen Yogi und Ingo am 27. Dezember verhaftet worden.

Zuvor hatte die Nachrichtenagentur ISNA mit derselben Quelle berichtet, ein Berater von Oppositionsführer Mir-Hussein Mussawi habe die Verwicklung deutscher Diplomaten in die regierungsfeindlichen Unruhen gestanden. Der Berater habe demnach mit einem europäischen Geheimdienst - anscheinend Deutschland - zusammengearbeitet und vertrauliche Informationen ausgetauscht.

Das Auswärtige Amt in Berlin dementierte die Medienberichte umgehend. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) wies den Vorwurf, deutsche Diplomaten hätten die Demonstrationen gesteuert, "in aller Form" zurück. Die Vorwürfe seien "in der Sache" nicht gerechtfertigt. "Wir gehen davon aus, dass es hier keine weiteren Angriffe und Behauptungen geben kann", sagte der Außenminister. "Dazu ist weiter nichts zu sagen, der Vorgang liegt in der Vergangenheit."

Am schiitischen Feiertag Aschura hatte es am 27. Dezember die schwersten Unruhen im Iran seit den Wochen nach der umstrittenen Präsidentenwahl im Juni gegeben. Acht Menschen wurden getötet.

Quelle: ntv.de, dpa

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