Politik

Nervenkrieg auf Philippinen Islamisten zeigen Geisel in Grab

Die Islamisten inszenierten ein makabres Schauspiel zur angedrohten Ermordung des deutschen Arztes.

Die Islamisten inszenierten ein makabres Schauspiel zur angedrohten Ermordung des deutschen Arztes.

(Foto: dpa)

Seit einem halben Jahr hoffen zwei Deutsche auf Rettung. Doch viel Zeit bleibt ihnen nicht mehr. Am Freitag will die Terrorgruppe Abu Sayyaf eine der beiden Geisel töten, sollte ein Millionen-Lösegeld nicht gezahlt werden. Das Grab soll bereits ausgehoben sein.

Kurz vor Ablauf ihres Ultimatums hat die philippinische Terrorgruppe Abu Sayyaf sich zu Verhandlungen über die Freilassung ihrer beiden deutschen Geiseln bereit erklärt. Gleichzeitig inszenierten die Islamisten ein makabres Schauspiel zur angedrohten Ermordung des von ihnen verschleppten deutschen Arztes. Ein Sprecher von Abu Sayyaf erklärte dem Rundfunksender DXRZ in der Stadt Zamboanga, die Organisation sei bereit, mit einem ganz bestimmten Vertreter des Außenministeriums zu verhandeln. Einen anderen Gesprächspartner akzeptierten sie nicht.

Abu Sayyaf hat mit der Enthauptung einer Geisel gedroht, falls bis zum 17. Oktober nicht vier Millionen Euro Lösegeld gezahlt werden. Der entführte Arzt berichtete dem Sender, seine Geiselnehmer hätten bereits ein Grab für ihn ausgehoben, sollte kein Lösegeld bezahlt werden. Die Extremisten hätten ihn in ein drei Meter tiefes Loch im Dschungel der Insel Jolo gestoßen, sagte der 74-Jährige dem Sender. "Sie haben mir gesagt, dass dies mein Grab ist."

Die Terroristen lassen Rundfunkinterviews mit ihren Geiseln zu, die auf den Philippinen ausgestrahlt werden. Das deutsche Paar war im April beim Segeln westlich der Philippinen entführt worden. Der Arzt berichtete, er sei seit Montag von seiner Lebensgefährtin getrennt.

Abu Sayyaf erlangte wiederholt mit der Entführung westlicher Ausländer Aufmerksamkeit. Im April 2000 verschleppte die Gruppe mehrere Touristen von der malaysischen Insel Sipadan, darunter auch das deutsche Ehepaar Renate und Werner Wallert sowie deren Sohn, die nach zum Teil monatelanger Gefangenschaft freigelassen wurden.

Quelle: ntv.de, dsi/dpa

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