Politik

Proteste gegen Siedlungsbau Israel räumt Palästinensercamp

Die Pläne zur Bebauung des E1-Geländes im Westjordanland bringen Israel international Kritik ein. Die Befürchtung: Mit dem Projekt könnte eine Zwei-Staaten-Lösung Geschichte sein. Ein Zeltlager von bis zu 250 Palästinenser demonstriert - und wird nun geräumt.

Die Räumung verlief weitgehend gewaltfrei. Festnahmen gab es keine.

Die Räumung verlief weitgehend gewaltfrei. Festnahmen gab es keine.

(Foto: REUTERS)

Israelische Sicherheitskräfte haben in der Nacht ein palästinensisches Protestcamp im Westjordanland geräumt. Zwischen 100 und 250 palästinensische Aktivisten seien auf Anordnung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu von dem sogenannten E1-Gelände zwischen Jerusalem und der Siedlung Maale Admumim weggebracht worden oder hätten es freiwillig verlassen, berichtete die "Jerusalem Post". Sie hatten dort ein Zeltlager errichtet, um gegen den geplanten Bau einer jüdischen Siedlung zu protestieren.

Nach rund zwei Stunden sei der Einsatz am frühen Morgen ohne Zwischenfälle beendet worden. Aktivisten, die das Gelände nicht selbst hätten verlassen wollen, seien weggetragen worden. "Alle wurden vorsichtig und schnell weggebracht, ohne dass Beamte oder Demonstranten verletzt wurden", sagte ein Polizeisprecher dem Blatt. Festnahmen habe es nicht gegeben.

Die israelische Regierung hatte im November nach der Anerkennung Palästinas als UN-Beobachterstaat Pläne zum Bau der neuen Siedlung angekündigt und war dafür auch von befreundeten Staaten scharf kritisiert worden. Die Palästinenser befürchten, die Siedlung könne Pläne für eine Zwei-Staaten-Lösung in Nahost gänzlich zunichtemachen, da sie das Westjordanland faktisch in Norden und Süden teilen und einen Ausbau Ost-Jerusalems als künftige Hauptstadt der Palästinenser unmöglich machen würde.

Quelle: ntv.de, dpa

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