Angst vor neuem Grenzsturm Israel rüstet sich für "Naksa"
05.06.2011, 11:10 Uhr
Israelische Soldaten sichern die israelisch-libanesische Grenze.
(Foto: AP)
Vor exakt 44 Jahren bricht der Sechs-Tage-Krieg zwischen Israel und den arabischen Staaten Ägypten, Syrien und Jordanien aus. Die Israelis erobern letztlich das Westjordanland, den Gazastreifen und Ost-Jerusalem. Palästinensische Gruppierungen rufen deswegen nun zu Protesten auf. Israel reagiert mit verschärften Sicherheitsmaßnahmen.
Israels Sicherheitskräfte sind aus Furcht vor neuen Grenzstürmungen palästinensischer Demonstranten in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden. Tausende von Polizisten und Grenzschützern waren nach Angaben des Rundfunks landesweit im Einsatz, um Übergriffe zu verhindern. Palästinensische Organisationen hatten zum "Naksa-Tag" Demonstrationen an Israels Grenzen angekündigt. Auch die Armee war in erhöhter Bereitschaft.
Naksa bedeutet Rückschlag, die Palästinenser wollten damit an die Eroberung des Westjordanlands, des Gazastreifens und Ost-Jerusalems durch Israel während des Sechs-Tage-Kriegs gegen Ägypten, Syrien und Jordanien von 1967 erinnern. Einige der in Syrien und Libanon geplanten Aktionen wurden jedoch in letzter Minute wieder abgesagt.
Nach Angaben des israelischen Rundfunks versammelten sich etwa 30 Demonstranten an der syrischen Grenze zum Golan, verhielten sich jedoch friedlich. Die israelische Armee teilte mit, sie sei auf alle Möglichkeiten vorbereitet. Seit dem Grenzsturm vor drei Wochen hat die Armee einen weiteren Graben im Bereich Madschdal Schams ausgehoben und weitere Minen verlegt. Im Westjordanland waren von Mittag an in mehreren Städten Märsche zum "Naksa-Tag" geplant.
Zuletzt hatte es vor drei Wochen mehr als ein Dutzend Tote und Hunderte Verletzte gegeben, als palästinensische Demonstranten von Libanon aus die Grenze nach Israel und von Syrien aus die Grenze zu den israelisch besetzten Golanhöhen stürmten.
Quelle: ntv.de, dpa