Politik

Zehn Menschen sterben Israels Armee beschießt syrische Stellungen

Israelische Truppen auf den Golanhöhen an der Grenze zu Syrien.

Israelische Truppen auf den Golanhöhen an der Grenze zu Syrien.

(Foto: imago/Xinhua)

Es ist die Logik eines jeden Krieges: Ein Toter zieht weitere Tote nach sich. Dies zeigt sich nun auch im syrisch-israelischen Grenzgebiet. Nach einem syrischen Angriff reagiert Israel mit einem massiven Luftangriff, der zahlreiche Menschenleben fordert.

Bei einem israelischen Luftangriff auf Stellungen der Armee in Syrien sind nach Angaben von Aktivisten zehn Menschen getötet worden. Wie der Leiter der oppositionellen syrischen Menschenrechtsbeobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, sagte, zerstörte Israels Luftwaffe sieben Armeeposten und zwei Panzer. Dies bestätigte auch Israels Armee.

Bei den israelischen Angriffen handelt es sich um Vergeltungsschläge nach dem Tod eines israelischen Jugendlichen. Die Militärschläge seien eine "Antwort" auf einen "von Syrien ausgehenden Angriff", bei dem am Sonntag ein junger Israeli getötet und zwei weitere verletzt worden waren, hieß es. Es war die stärkste Reaktion Israels auf einen Grenzzwischenfall seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien vor mehr als drei Jahren.

Die israelische Armee werde keinerlei Versuch tolerieren, "die Souveränität Israels zu verletzen", erklärte ein Militärsprecher. Der Angriff vom Sonntag sei eine "gezielte Aggression gegen Israel" gewesen.

Ein 13-jähriger arabischer Israeli war am Sonntag im von Israel besetzten Teil der Golanhöhen durch einen Angriff aus Syrien getötet worden. Sein Vater und ein weiterer Mann wurden bei dem Beschuss ihres Fahrzeugs verletzt. Die Männer hatten nach Angaben aus Militärkreisen im Auftrag des israelischen Verteidigungsministeriums am Bau einer Sperranlage auf den Golanhöhen gearbeitet.

Es war das erste Mal, dass ein Israeli durch syrischen Beschuss getötet wurde. Der israelische Armeesprecher Peter Lerner sprach vom "schwersten Vorfall" an der Grenze seit dem Beginn des Bürgerkriegs in Syrien vor drei Jahren. Israelische Panzer hatten zur Vergeltung in einer ersten Reaktion bereits am Sonntag syrische Armeestellungen jenseits der Grenze beschossen.

Netanjahu empört

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verurteilte den Angriff. Die "Feinde Israels" schreckten selbst vor Attacken auf Zivilisten und der Ermordung von Kindern nicht zurück, sagte er nach Angaben seines Büros bei einem Telefongespräch mit dem Vater des getöteten Jugendlichen.

Auf den Golanhöhen, die Israel seit dem Sechstagekrieg 1967 teilweise besetzt hält, ist die Lage seit dem Beginn des Bürgerkriegs in Syrien vor mehr als drei Jahren angespannt. Zuletzt hatte die israelische Luftwaffe im März Armeestellungen in Syrien beschossen. Zuvor waren bei einer Bombenexplosion auf den Golanhöhen vier israelische Soldaten verletzt worden.

Quelle: ntv.de, ghö/AFP

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