Bootsflüchtlinge im Mittelmeer Italienische Marine rettet 1800 Menschen
21.07.2014, 16:34 Uhr
Itlaien ist beliebtes Ziel bei Flüchtlingen: die italienische Marine rettet 1.800 Flüchtlinge von einem überfüllten Boot.
(Foto: REUTERS)
Wegen des guten Wetters wagen zurzeit besonders viele Flüchtlinge die Überfahrt über das Mittelmeer nach Italien. Jetzt rettet die Küstenwache 1800 Menschen aus überfüllten Booten. Doch nicht alle überleben.
Die italienische Marine hat am Wochenende rund 1800 Menschen auf dem Mittelmeer von überfüllten Booten gerettet. Zudem habe die Besatzung eines Handelsschiffes vor der libyschen Küste 61 Flüchtlinge aus einem sinkenden Schlauchboot geholt. In dem Boot hätten auch fünf Leichen gelegen, berichteten die Behörden. Nach Angaben von Überlebenden seien vermutlich 15 weitere Insassen ertrunken.
Wegen des guten Wetters verzeichnet Italien derzeit eine drastische Zunahme an Bootsflüchtlingen. In diesem Jahr haben italienische Marine und Küstenwache im Rahmen des Einsatzes "Mare Nostrum" schon über 70.000 Flüchtlinge von zum Teil seeuntüchtigen Booten gerettet. Damit wurde schon deutlich die bisherige Jahres-Höchstmarke von 62.000 Flüchtlingen übertroffen, die 2011 als Folge des Arabischen Frühlings nach Italien kamen. Rund 500 Menschen haben die Flucht über das Mittelmeer im ersten Halbjahr nicht überlebt, verglichen mit 700 im gesamten vergangenen Jahr.
Die meisten Geretteten sind Syrer, die vor dem Bürgerkrieg in ihrer Heimat flüchteten und die Überfahrt nach Europa wagten. Auch aus Eritrea kamen viele Flüchtlinge, die dort dem Militärdienst entkommen wollen. Italien hat die Suche nach Bootsflüchtlingen intensiviert, nachdem im vergangenen Oktober 366 Menschen beim Untergang eines Schiffes nur eine Seemeile vor Sizilien ertranken.
Quelle: ntv.de, jki/rts