Nach chinesischen Provokationen Japan schickt Patrouille zu Senkaku-Inseln
10.05.2020, 10:09 Uhr
Die Senkaku-Inseln stehen unter japanischer Administration.
(Foto: picture alliance / dpa)
Wiederholt gehen Schiffe unter chinesischer Flagge auf Konfrontationskurs auf hoher See. Drei Tage in Folge dringen sie in japanisches Hoheitsgewässer ein. Hintergrund ist der Konflikt um eine Inselgruppe. Die ist zwar ohne Einwohner, aber von strategischem Interesse.
Erneut haben sich chinesische Schiffe einer von Japan kontrollierten Inselgruppe im Ostchinesischen Meer genähert. Wie die japanische Küstenwache bekannt gab, wurden die beiden chinesischen Schiffe aufgefordert, die Gewässer um die Senkaku-Inseln zu verlassen.
Es sei der dritte Tag in Folge, an dem chinesische Schiffe in die japanischen Hoheitsgewässer eingedrungen seien. Ein japanisches Fischerboot soll zeitweise von Chinesen verfolgt worden sein. Japans Küstenwache entsandte ein Patrouillenschiff zum Schutz der Fischer. Peking schickt immer wieder Schiffe in die Gegend, allein in diesem Jahr schon zehn Mal, meldeten japanische Medien.
Die unbewohnten Inseln stehen faktisch unter japanischer Verwaltung, werden aber auch von China sowie von Taiwan beansprucht, wo die Inseln Diaoyu beziehungsweise Diaoyutai heißen. Angesichts vermuteter Gas- und Ölvorkommen haben die Felsen große strategische Bedeutung.
Die jahrelang wegen Japans Umgang mit seiner kriegerischen Vergangenheit sowie den Territorialstreitigkeiten belasteten Beziehungen zwischen Japan und China haben sich in jüngster Zeit wieder verbessert. Im April war eigentlich Chinas Präsident Xi Jinping zu einem Staatsbesuch in Japan erwartet worden, doch musste dieser wegen des grassierenden Coronavirus abgesagt werden.
Quelle: ntv.de, mdi/dpa