Demografischer Wandel Kabinett verabschiedet Strategie
25.04.2012, 13:58 UhrDas Bundeskabinett reagiert auf den demografischen Wandel in Deutschland. Die Strategie sieht vor, Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern zu fördern und vermehrt Fachkräfte nach Deutschland zu holen. Der demografische Wandel stellt eine ernsthafte Bedrohung für Deutschland dar.
Die schwarz-gelbe Bundesregierung hat eine "Demografie-Strategie 2030" beschlossen. Mit dem 74-seitigen Konzept, das Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich in Berlin vorstellte, will die Regierung einen Prozess anstoßen, um das Land auf die Herausforderungen einer schrumpfenden und alternden Bevölkerung vorzubereiten.
Friedrich kündigte an, dass unter der Leitung mehrerer Bundesminister nun Arbeitsgruppen eingerichtet werden sollten. Während das Strategie-Papier vor allem die Auswirkungen der demografischen Entwicklung herausstellt, sollen die Arbeitsgruppen konkrete Projekte und Gesetzesvorhaben erarbeiten.
Als besondere Herausforderung nannte der CSU-Politiker, angesichts sinkender Bevölkerungszahlen in Deutschland das Leben im ländlichen Raum weiter zu ermöglichen. Als entscheidende Voraussetzung dafür nannte er die Ausstattung ländlicher Gebiete mit Breitbandkabeln zur Datenübertragung. "Dies ist ein ebenso zentrales Thema wie die Anbindung mit Wasser, Strom und Straßen", sagte Friedrich und verwies darauf, dass von leistungsfähigen Datenverbindungen auch wirtschaftliche Perspektiven abhingen.
Nicht "einfach die Schleusen öffnen"
Ausdrücklich wird in der Strategie die Zuwanderung als eine der großen Herausforderungen genannt. Der Innenminister warnte aber davor, den Zuzug von mehr Menschen als umfassende Lösung anzusehen. "Man kann die Frage des demografischen Wandels nicht dadurch lösen, dass man die Schleusen öffnet", sagte er.
Die Bundesregierung rechnet damit, dass die Bevölkerung in Deutschland bis zum Jahr 2050 um mehrere Millionen Menschen schrumpfen wird. Gleichzeitig wird das durchschnittliche Lebensalter erheblich ansteigen.
Quelle: ntv.de, dpa