Wahl zum Bundespräsidenten Keiner will bei der NPD sitzen
11.03.2012, 13:17 Uhr
Olaf Rose arbeitet seit 2006 für die NPD.
(Foto: dpa)
Die NPD will bei der Bundespräsidentenwahl einen eigenen Kandidaten vorstellen - zum großen Missfallen der anderen Parteien. Diese versuchen offenbar eine Vorstellung des NPD-Kandidaten in der Bundesversammlung zu verhindern. Auch wollen Grüne und CDU die drei NPD-Wahlmänner nicht in ihrer Nähe wissen.
Die Bundestagsparteien wollen nach Informationen des "Spiegels" möglicherweise auf eine Vorstellung der Präsidentschaftskandidaten in der Bundesversammlung verzichten. So solle verhindert werden, dass sich der , der revisionistische Historiker Olaf Rose, öffentlich präsentiert, meldet das Nachrichtenmagazin unter Berufung auf Überlegungen im Ältestenrat des Parlaments.
Bei der Präsidentenwahl am kommenden Sonntag stellt die rechtsextreme NPD drei Wahlmänner. Laut "Spiegel" gibt es Streit darüber, wo im Saal sie platziert werden sollen. Bei der letzten Präsidentenwahl hätten die NPD-Vertreter hinter den Grünen gesessen.
Weil die Grünen eine Angehörige eines Opfers der rechten Terrorzelle "Nationalsozialistischer Untergrund" unter ihren Wahlleuten haben, wollten sie die Nachbarschaft zur NPD diesmal aber nicht hinnehmen. Auch die Union lehne eine räumliche Nähe zu den NPD-Vertretern ab. Unter ihren Wahlleuten ist Mevlüde Genç, die 1993 beim fremdenfeindlichen Brandanschlag in Solingen mehrere Angehörige verloren hatte.
Rose hält laut seiner Internetseite Vorträge unter anderem über den Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß, der bis zu seinem Tod 1987 im alliierten Kriegsverbrecher-Gefängnis saß; darin berichtet er demnach "von den Hintergründen zu Heß' Englandflug und seiner Ermordung". Rose gehörte von 2008 bis 2009 dem Bundesvorstand der NPD an und ist seit 2009 Mitglied des Stadrats in Pirna. Seine Bücher stoßen laut Verfassungsschutz "in der rechtsextremistischen intellektuellen Szene auf rege Nachfrage".
Quelle: ntv.de, ghö/dpa