Ukraine-Konflikt erreicht Läden Kiew lässt russische Produkte kennzeichnen
10.10.2014, 11:18 Uhr
Russisch oder ukrainisch? Ein Sonderfall dürfte bei der neuen Kennzeichnungspflicht der Krim-Wodka sein.
(Foto: REUTERS)
Kein russisches Produkt darf in der ukrainischen Hauptstadt mehr über die Ladentheke gehen, ohne als solches erkennbar zu sein. Nationalisten fordern: "Keine Kopeke mehr für Putins Waffen". Der Kauf russischer Produkte wird für Kunden zum politischen Statement.
Der schwere Konflikt mit Russland wird in der Ukraine nun auch in den Supermärkten ausgetragen. Geschäfte der Hauptstadt Kiew müssen Produkte aus dem Nachbarland künftig kennzeichnen und auf gesonderten Regalen anbieten. Das habe der Stadtrat der Millionenmetropole angeordnet, meldete die ukrainische Agentur Unian.
Ein Politiker der nationalistischen Partei Swoboda sagte: "Jede Kopeke für russische Waren ist eine Kopeke, die (Präsident Wladimir) Putin für Waffen verwendet, die im Osten gegen uns eingesetzt werden". Ähnliche Maßnahmen gab es schon in anderen Städten.
In der Ostukraine kämpfen seit Monaten Regierungseinheiten gegen prorussische Aufständische. UN-Angaben zufolge starben dabei bisher etwa 3600 Menschen. In Donezk seien innerhalb von 24 Stunden mindestens drei Zivilisten getötet worden, teilte der Stadtrat der Separatistenhochburg mit. Fünf weitere wurden verletzt.
Der Konflikt belastet auch die ohnehin angeschlagene Wirtschaft der Ex-Sowjetrepublik schwer. Auswirkungen reichen längst bis in den Alltag. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat für den Abend die Wiederherstellung der Warmwasserversorgung in der Hauptstadt in Aussicht gestellt. Viele Viertel müssen seit Wochen mit kaltem Wasser auskommen - damit soll Erdgas für den Winter gespart werden.
Quelle: ntv.de, nsc/dpa