Politik

Militärparade in Russland Kim schickt lieber seinen Vertreter zu Putin

Schon im Februar 2014 reiste Kim Yong Nam (l.) nach Moskau.

Schon im Februar 2014 reiste Kim Yong Nam (l.) nach Moskau.

(Foto: REUTERS)

Statt Kim Jong Un jetzt Kim Yong Nam: Nach der kurzfristigen Absage durch Nordkoreas Machthaber wird sein Vertreter an den russischen Feierlichkeiten zum Sieg über Hitlerdeutschland teilnehmen. Im Gegensatz zu seinem Chef kennt dieser Kim Putin auch persönlich.

Nach der Absage von Machthaber Kim Jong Un reist Nordkoreas protokollarisches Staatsoberhaupt Kim Yong Nam zur Feier des 70. Jahrestags des Sieges über Hitlerdeutschland nach Russland. Kim Yong Nam nehme an den Feierlichkeiten am 9. Mai "zum Sieg im großen patriotischen Krieg in Moskau teil", berichteten die nordkoreanischen Staatsmedien. Wie Kims Reiseplan genau aussieht, blieb unklar.

Der 87-jährige Kim Yong Nam ist seit 1998 der Präsident des Präsidiums des Parlaments in Nordkorea. Er gilt zugleich als Repräsentant der Außenbeziehungen des kommunistischen Regimes. Er reist trotz seines hohen Alters regelmäßig ins Ausland.

Überraschend hatte der Kreml zuletzt erklärt, dass Kim Jong Un doch nicht nach Moskau reisen werde. Als Grund habe die Führung in Pjöngjang "innerkoreanische Angelegenheiten" genannt. Die Nachricht sei über "diplomatische Kanäle" übermittelt worden. Aus Moskau hatte es zuvor mehrmals geheißen, der Machthaber habe eine Einladung angenommen. Es wäre die erste Auslandsreise des Nordkoreaners seit seinem Amtsantritt vor drei Jahren gewesen.

Pjöngjang hatte die Moskau-Reise von Kim nie bestätigt. Kim soll die Einladung zur Gedenkfeier aber bereits im Januar angenommen haben. Kurz darauf vereinbarten Russland und Nordkorea ein "Jahr der Freundschaft". Kim Jong Uns Besuch zur Militärparade war in Moskau mit Spannung erwartet worden. Bereits seit Tagen bereitete sich die russische Hauptstadt auf Kims Anwesenheit vor.

Russland hatte für die Feierlichkeiten am 9. Mai 68 Staats- und Regierungschefs eingeladen. Geplant ist eine große Militärparade in Moskau. Wegen Russlands Rolle im Ukraine-Konflikt schlugen jedoch viele westliche Politiker die Einladung aus. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel will erst am 10. Mai nach Moskau reisen und mit Putin einen Kranz am Grab des unbekannten Soldaten niederlegen.

Quelle: ntv.de, lou/dpa

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