Unter 10 Euro Eintritt pro Spiel Kipping fordert Fußball-Sozialticket
08.06.2012, 18:19 Uhr
Katja Kipping, seit wenigen Tagen Chefin der Linkspartei, interessiert sich für den Ballsport.
(Foto: dapd)
Katja Kipping, frisch gewählte Linksparteichefin, ist dem Fußball zugetan. Angesichts einer gut verdienenden Bundesliga schlägt sie den Vereinen vor, auch finanziell schwächer gestellten Fans mit Sozialtickets den Eintritt in die Stadien zu ermöglichen.
Zum ersten Mal nach ihrer Wahl zur Parteivorsitzenden der Linken hat sich Katja Kipping mit einer konkreten Forderung an die Öffentlichkeit gewandt. Ihr Thema passt zur beginnenden Europameisterschaft: "Wenn die Ticketpreise beim Fußball doppelt so schnell steigen wie die Löhne und Preise, dann werden immer mehr Menschen vom Erlebnis Spitzenfußball ausgeschlossen", sagte die 34-Jährige der Nachrichtenseite n-tv.de. Der Stadionbesuch müsse auch für Menschen mit niedrigen Einkommen erschwinglich sein.
Hintergrund ist, dass die Ticket-Preise für Bundesliga-Spiele immer teurer werden. Kostete in der Saison 2005/2006 eine Eintrittskarte durchschnittlich 18,63 Euro, waren es in der Saison 2010/2011 bereits 22,75 Euro - eine Steigerung um rund 20 Prozent. Zuletzt erwirtschafteten die 18 Bundesliga-Clubs einen Jahresgewinn von 52,5 Millionen Euro.
"Ich finde, jeder Verein sollte mindestens ein Ticket unter 10 Euro anbieten", so Kippings Forderung. Sonst werde Fußball zu einer Veranstaltung für Besserverdiener, und das dürfe nicht passieren. Deshalb schlägt Kipping einen geringeren Preis für Niedrigverdiener vor. "Die Bundesligavereine sollten eine gemeinsame Initiative für die bundesweite Einführung von Sozialtickets in ihren Stadien starten", so die frisch gewählte Linkspartei-Chefin.
Quelle: ntv.de, jmü