Politik

Erzieher im Verdi-Streik Kitas schließen von Hamburg bis München

Kinder in Hamburg tragen bei einer Demonstration Buttons mit der Aufschrift Wir sind es wert". Mitarbeiter von Kitas und Sozialeinrichtungen beteiligten sich am ganztägigen Warnstreik.

Kinder in Hamburg tragen bei einer Demonstration Buttons mit der Aufschrift Wir sind es wert". Mitarbeiter von Kitas und Sozialeinrichtungen beteiligten sich am ganztägigen Warnstreik.

(Foto: dpa)

Wie eine Welle rollen die Ausstände in Kitas durchs Land: Rund 2600 Erzieher kommen in Hamburg und Niedersachsen nicht zur Arbeit. Weitere Bundesländer sollen dem Beispiel folgen. Die Streiks für mehr Lohn könnten sich bis Mai hinziehen.

Tausende Mitarbeiter von Kindertagesstätten haben in Hamburg und Niedersachsen die Arbeit niedergelegt. Allein in Hannover und Peine demonstrierten laut Gewerkschaft Verdi rund 2600 Erzieher und Sozialpädagogen für mehr Anerkennung und eine bessere Bezahlung. In Hamburg kamen rund 2000 Menschen zur zentralen Streikkundgebung.

Verdi will mit bundesweiten Protesten in dieser Woche den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Am Donnerstag finden in Düsseldorf die nächsten Tarifgespräche statt. Verdi und die Bildungsgewerkschaft GEW fordern eine bessere Eingruppierung von bundesweit 240.000 Kinderpflegern, Erziehern und Sozialarbeitern in kommunalen Einrichtungen. Das würde laut Verdi zu Einkommensverbesserungen von durchschnittlich 10 Prozent führen.

Weitere Streiks in Bayern, Hessen und Baden-Württemberg

Die Vereinigung Kommunaler Arbeitgeberverbände hatte pauschale Erhöhungen der Bezahlung Erziehern in den ersten beiden Verhandlungsrunden zurückgewiesen. Verdi-Chef Frank Bsirske drohte deshalb bereits mit wochenlangen Streiks. Die "Süddeutsche Zeitung" zitierte aus internen Unterlagen von Verdi, aus denen konkrete Pläne für Streiks bis Mai hervorgehen. Warnstreiks sind auch für diesen Mittwoch geplant, unter anderem in Hessen, im Großraum München, in Nürnberg, Augsburg, Regensburg, Pforzheim, Karlsruhe und in Schwerin.

Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig rief die Streitparteien zu einem "guten Abschluss" auf. "Erzieherinnen und Erzieher leisten wertvolle Arbeit, die auch gut bezahlt werden muss", sagte die Ministerin der "Bild"-Zeitung. "Deshalb ist es wichtig, einen guten Abschluss für die Tarifverhandlungen zu finden." Die Ministerin ließ offen, wie ein solcher Abschluss aussehen sollte.

Rückendeckung bekamen die Streikenden auch von der Linkspartei. "Es ist nicht zu akzeptieren, dass überall dort, wo es um die Erziehung von Kindern und um soziale Arbeit geht, die Arbeitsbedingungen schlecht und die Einkommen gering sind", erklärte Parteichef Bernd Riexinger. "Wir unterstützen den entschlossenen Streik der Beschäftigten."

Quelle: ntv.de, nsc/dpa/AFP

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