Politik

Rückschlag für Friedensprozess Kolumbien fliegt Luftangriffe gegen Farc

kolumbien.jpg

(Foto: REUTERS)

Gerade einmal einen Monat hat die Ruhe in Kolumbien gehalten. Nachdem Farc-Rebellen mehrere Soldaten getötet haben, befielt Präsident Santos die Wiederaufnahme der Luftangriffe gegen die Guerilla. Dabei bedauern die den Vorfall.

Der Friedensprozess in Kolumbien hat einen schweren Rückschlag erlitten. Staatschef Juan Manuel Santos ordnete die Wiederaufnahme der Luftangriffe auf die Farc-Guerilla an, nachdem die Rebellen bei einer nächtlichen Attacke zehn Militärs getötet hatten. Die Regierung hatte die Luftangriffe im März eingestellt, sollte die Farc ihre einseitig ausgerufene Waffenruhe einhalten.

Santos sprach von niederträchtigen Ereignissen. Er werde sich davon aber nicht unter Druck setzen lassen, einen Waffenstillstand zu vereinbaren. Dies sei nur nach einem Abkommen zur endgültigen Beendigung des Konfliktes möglich. Deshalb sei eine Beschleunigung der Friedensgespräche unerlässlich, die seit Ende 2012 von Regierung und Farc in Havanna geführt werden.

Die Rebellen hatten den blutigen Vorfall bedauert. "Gleich ob Hinterhalt oder Angriff, es geht um tote Kolumbianer, wir müssen dies beenden", sagte ein unter dem Kampfnamen "Pastor Alape" bekannter Farc-Kommandeur in der kubanischen Hauptstadt Havanna. Fernsehteams vor Ort berichteten, die Heerespatrouille sei im südwestlichen Departement Cauca in der Nacht mit Mörserbomben angegriffen worden, während sie auf einem Fußballfeld ausruhten. Dabei seien weitere neun Soldaten verletzt worden, teilte das Heereskommando mit. Ein Farc-Kämpfer sei tot aufgefunden worden.

Die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (Farc) sind die größte und älteste Guerilla-Gruppe des südamerikanischen Landes. In dem 50-jährigen Konflikt wurden mehr als 200.000 Menschen getötet. Der Kampf ist eng mit Mord, Entführungen und Drogenhandel verbunden. Eines der prominentesten Opfer war die frühere kolumbianische Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt. Sie war mehr als sechs Jahre in der Hand der Rebellen, bevor sie mit anderen Geiseln 2008 vom Militär befreit wurde.

Quelle: ntv.de, nsc/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen