Politik

Wer kommt, wer wird gegangen? Kreise: Söder will Mittwoch sein Kabinett umbauen

"KEEP CALM, CARRY ON", könnte am Mittwoch für den einen oder anderen Noch-Staatsminister eine gute Devise sein.

"KEEP CALM, CARRY ON", könnte am Mittwoch für den einen oder anderen Noch-Staatsminister eine gute Devise sein.

(Foto: picture alliance/dpa)

Ein Gespenst geht seit einigen Wochen um in Bayern - das Gespenst der Kabinettsumbau-Angst. Sorgen müssen sich wohl vor allem sieben der zwölf CSUler in Markus Söders Kabinett machen. Diese Woche schlägt Kreisen zufolge die Stunde der Wahrheit.

Es wird schon lange gemunkelt, getratscht, hinter vorgehaltener Hand sich ausgetauscht, wann und wie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sein Kabinett umbaut. Der vermutlich anstehende Kabinettsumbau ist schon lange ein offenes Geheimnis. Söder selbst kündigte der Landtagsfraktion im Januar an, er wolle "zu gegebener Zeit" das "Team verfeinern". Offenbar in Hinsicht auf die Landtagswahl 2023. Wie aus dem CSU-Umfeld zu hören war, wollte Söder aber noch abwarten, bis der Höhepunkt der aktuellen Infektionswelle überschritten ist.

Nun soll es am Mittwoch so weit sein. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur in München aus Parlaments- und Regierungskreisen. Demnach plant der CSU-Chef am Vormittag zunächst eine Unterrichtung der Landtagsfraktion. Im Anschluss dürfte Söder dann die Öffentlichkeit über seine Absichten informieren. Offiziell bestätigen will dies erst einmal niemand. Eine Regierungssprecherin bestätigte zumindest auf Anfrage, dass die turnusmäßig für Dienstag geplante Sitzung des Kabinetts ausfalle.

Über den Umbau des bayerischen Kabinetts war in den vergangenen Wochen immer wieder hinter vorgehaltener Hand und in den Medien spekuliert worden. Journalisten in Bayern war dann etwas aufgefallen, was für die Pläne sprechen würde, nämlich eine besondere Geschäftigkeit in den Ministerien. Man könnte sie als "Kabinettsumbau-Angst" beschreiben. Als Beispiel nennen sie das Bau- und Verkehrsministerium von Kerstin Schreyer, das auf einmal im Januar 2022 überraschend viele Pressemitteilungen veröffentlichte, nämlich 25. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren es demnach nur 14 gewesen.

So leicht wird es sich Söder dann vermutlich aber nicht machen, dass er anhand einer Datenauswertung sein Kabinett umbaut - und die Journalisten schreiben die Passage auch mit einem wahrnehmbaren Augenzwinkern. Viel wichtiger werden andere Punkte sein, etwa dass das von Söder angepeilte ausgewogene Geschlechterverhältnis weiterhin passt und zudem auch die einzelnen bayerischen Regionen gleichsam repräsentiert werden.

Als potenzielle Nachfolger fallen hier und da Namen, etwa der von Christian Bernreiter. Der ist Landrat in Deggendorf und steht dem Bayerischen Landkreistag vor. Manche sehen auch Generalsekretär Markus Blume als zukünftiges Kabinettsmitglied.

Einige haben Rückendeckung

Die Frage, wer Platz machen muss, ist die eigentlich schwierige. Einige haben einen guten Draht zu Söder und gelten als wenig gefährdet, so etwa Staatskanzleichef Florian Herrmann, Finanzminister Albert Füracker, Innenminister Joachim Herrmann und Gesundheitsminister Klaus Holetschek.

Dann bleiben aber noch zahlreiche Namen übrig im möglichen Kabinettsroulette: da ist der Wissenschaftsminister Bernd Sibler, die Digitalministerin Judith Gerlach, die Agrarministerin Michaela Kaniber und der Justizminister Georg Eisenreich. Dazu kommen die Familienministerin Carolina Trautner, Europaministerin Melanie Huml und eben die Bauministerin Schreyer.

Quelle: ntv.de, mpe/dpa

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