Mysteriöse Altkanzler-Mission Kremlsprecher hat "keine Informationen zu Schröder"
11.03.2022, 14:49 Uhr
Hat Schröder nun mit Putin gesprochen oder nicht? Kreml-Sprecher Peskow weiß angeblich von nichts.
(Foto: picture alliance/dpa/XinHua)
Altkanzler Gerhard Schröder weilt in Moskau, ein Instagram-Foto seiner Frau zeugt davon. Viel mehr ist über seine Friedensinitiative bei Russlands Präsident Wladimir Putin nicht bekannt. Auch der Kreml gibt sich auf Nachfrage schmallippig.
Kremlsprecher Dmitri Peskow hat Berichte über Gespräche von Altkanzler Gerhard Schröder mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht kommentiert. Auf die Frage von Journalisten nach einem Treffen des SPD-Politikers mit dem Kremlchef sagte Peskow der Agentur Interfax zufolge: "Ich habe keine Informationen zu Schröder. Ich kann Ihnen nichts sagen."
Nach dpa-Informationen fand ein erstes Gespräch bereits am Donnerstag statt. Ob weitere geplant sind, blieb zunächst unklar. Zuerst hatten das Nachrichtenportal "Politico" und die "Bild"-Zeitung über Schröders Reise berichtet. Aus der Bundesregierung verlautete zuvor, dass die Reise nicht mit ihr abgesprochen gewesen sei. Kanzler Olaf Scholz sagte am Rande des EU-Gipfels in Versailles zu den Berichten über die Reise nur: "Ich möchte das nicht kommentieren."
Schröders Ehefrau Soyeon Schröder-Kim veröffentlichte auf ihrer Instagram-Seite am Donnerstagabend ein Foto von sich mit gefalteten Händen und geschlossenen Augen, auf dem im Hintergrund die Basilius-Kathedrale auf dem Roten Platz in Moskau zu sehen ist. Nach dpa-Informationen reisten Schröder und Schröder-Kim über Istanbul nach Moskau.
Schröder ist seit Langem mit Putin befreundet, der am 24. Februar einen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hat. Der Altkanzler ist zudem für die Erdgas-Pipeline-Unternehmen Nord Stream 1 und 2 als Lobbyist tätig sowie Aufsichtsratschef beim russischen Ölkonzern Rosneft. Auch nach Beginn des Ukraine-Kriegs hielt er trotz massiven Drucks aus seiner eigenen Partei an den Posten fest. Die SPD-Spitze hat Schröder bereits ultimativ aufgefordert, seine Mandate bei russischen Staatsunternehmen niederzulegen. Man erwarte eine "zeitnahe" Antwort, hatte Parteichef Lars Klingbeil vor einer Woche gesagt. Auf die Moskau-Reise Schröders reagierten mehrere SPD-Politiker verhalten positiv.
Quelle: ntv.de, jog/dpa