"Enttäuscht über geringe Menge" Kritik an Impfstoff-Verteilung des Bundes
30.12.2020, 11:24 Uhr
Die ersten Impfstoff-Dosen erreichen die Länder. Doch von dort kommt auch Kritik.
(Foto: imago images/Bild13)
Nach dem Start der bundesweiten Impfkampagne mehrt sich Kritik an der unzuverlässigen Lieferung des Vakzins. Berlins Gesundheitssenatorin sagt, dass zu wenige Dosen verteilt würden. Bayern wünscht sich mehr Planbarkeit.
Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci hat der Bundesregierung vorgeworfen, bei der Verteilung des Corona-Impfstoffes schlecht organisiert zu sein. Im RBB-Inforadio kritisierte die SPD-Politikerin, dass bislang zu wenig Impfstoffdosen auf die Länder verteilt würden: Berlin bekomme bis Jahresende 58.500 Impfdosen, eine Lieferung stehe dabei noch aus. "Das würde gerade einmal für die Bewohnerinnen und Bewohner in den Pflegeheimen reichen." Sie fügte hinzu: "Wir sind alle enttäuscht über die geringe Menge."
Der Bund habe nun zugesagt, dass Berlin ab Anfang des Jahres knapp 30.000 weitere Impfdosen bekommt. Allerdings gebe es Unsicherheiten bei den Lieferterminen, sagte die Senatorin. Das mache die Planung extrem schwierig. Deshalb seien die Berliner Impfzentren auch nicht im Vollbetrieb.
Was sie "maßlos ärgert" sei der Umstand, dass der Liefertermin für die erste Januarwoche immer noch nicht feststehe. "Wir wissen noch nicht einmal: Kommt der Impfstoff Montag oder Sonntag, und das ist natürlich für die Planung ungemein wichtig zur Buchung von Terminen." Am Vortag hatte die Stadt bekannt gegeben, dass ein einsatzbereites Impfzentrum über den Jahreswechsel wieder schließe. Ab dem 4. Januar soll dort laut Kalayci weiter geimpft werden.
Auch Bayerns Gesundheitsstaatssekretär Klaus Holetschek von der CSU hofft auf mehr Planbarkeit und Verlässlichkeit vom Bund, was die Lieferung von Corona-Impfstoffen angeht. Wenn man in den Impfzentren Termine vergeben wolle, müsse man wissen, wann welcher Impfstoff in welcher Menge zur Verfügung stehe, sagte er.
"Da würde ich mir vom Bund eine höhere Verlässlichkeit wünschen", sagte Holetschek. Sonst sei es relativ schwierig, den Menschen, die bei den Hotlines anrufen und fragen, Auskünfte zu geben. Für die Impfzentren in Bayern gibt es nach Worten Holetscheks schon mehr als 8000 Terminvormerkungen.
Quelle: ntv.de, mli/AFP/dpa