Politik

Erste Schultage in Corona-Zeiten Lehrerverband zieht positives Fazit

Diese Schüler halten Abstand, während sie zu ihren Klassenräumen gehen.

Diese Schüler halten Abstand, während sie zu ihren Klassenräumen gehen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Hunderttausende Kinder und Jugendliche gehen seit einigen Tagen wieder zur Schule. Bedenken gibt es gerade bei den Jüngeren - halten sie die Corona-Regeln ein? Der Deutsche Lehrerverband ist in dem Punkt so weit zufrieden, sieht aber woanders Defizite. Ein normaler Schulalltag scheint noch weit entfernt.

Der Deutsche Lehrerverband ist zufrieden mit dem am Montag erfolgten Schulstart für Hunderttausende Kinder und Jugendliche. "Das hat gestern an den meisten Grundschulen sehr gut geklappt, was zeigt, dass auch Zehnjährige sehr wohl in der Lage sind, solche Regeln einzuhalten, wenn sie von der Notwendigkeit überzeugt sind", sagte Verbandspräsident Hans-Peter Meidinger der "Passauer Neuen Presse".

In einigen Bundesländern waren nach den Abschlussklassen jetzt die letzten Klassen der Grundschulen und die Schüler zurückgekommen, für die im nächsten Schuljahr Abschlussprüfungen anstehen. Über weitere Maßnahmen wollen Kanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder am Mittwoch in einer weiteren Telefonkonferenz beraten.

Das Ziel, alle Schüler vor den Sommerferien noch einmal in die Schule zurückzuholen, sei "nur mit einem großen Kraftaufwand" zu erreichen, betonte Meidinger. Dazu sei Schichtbetrieb mit wöchentlichem oder täglichem Wechsel zwischen Schulpräsenz und Lernen zu Hause nötig. "Das wird für die Schulen eine Mammutaufgabe sein", sagte der Chef des Lehrerverbands.

Das Schuljahr ist nach seiner Ansicht noch nicht gelaufen, man wolle "in allen Jahrgangsstufen noch einen ordentlichen Jahresabschluss mit Zeugnissen hinkriegen", sagte der Verbandspräsident. Es werde aber mit Sicherheit nicht mehr gelingen, den versäumten Stoff in den verbleibenden Wochen noch komplett zu vermitteln und die ausstehenden Prüfungen zu schreiben. "Das Aufholen der aufgelaufenen Defizite wird sich weit ins nächste Schuljahr hinein erstrecken."

Esken: Auch im neuen Schuljahr kein Regelbetrieb

Derweil stimmt die SPD-Vorsitzende Saskia Esken Eltern mit Schulkindern auf eine lange Phase ohne regulären Schulbetrieb ein. "Ein 'normaler' Unterricht ist derzeit undenkbar, auch nicht im neuen Schuljahr", sagte sie der "Süddeutschen Zeitung". Wegen des Abstandsgebotes werde auch nach den Sommerferien lediglich ein Schichtunterricht in kontrollierbaren kleinen Gruppen angeboten werden können, begleitet von digital gestützten Lernangeboten für zu Hause.

"Wie lange das so bleibt, hängt womöglich davon ab, wann ein Impfstoff kommt." Schulen müssten nun ein System aus Präsenz- und Fernunterricht aufbauen, das im neuen Schuljahr Bestand habe. Damit das Schichtmodell gelinge, könne sie sich auch Samstagsunterricht vorstellen.

Quelle: ntv.de, hul/dpa/AFP

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