Ministerpräsidenten preschen vor Welche Lockerungen gelten - und was die Länder planen
05.05.2020, 10:35 Uhr
Mecklenburg-Vorpommern möchte bald wieder Urlauber in Empfang nehmen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Nach und nach werden die Corona-Regeln angepasst. Auch in den verschiedenen Bundesländern gibt es teilweise unterschiedliche Regelungen. Morgen werden Bund und Länder in einer Telefonkonferenz über weitere mögliche Lockerungsschritte diskutieren. Ein Überblick über die aktuellen Beschränkungen und geplanten Lockerungen einzelner Länder.
Weitere Hintergründe zur morgigen Bund-Länder-Runde lesen Sie hier.
- Viele Spielplätze sind wieder offen, in manchen Bundesländern müssen sich Kinder noch ein paar Tage gedulden.
- Gottesdienste sind unter Auflagen wieder möglich. Das gilt auch für Taufen, Beschneidungen, Trauungen und Trauerfeiern im kleinen Kreis.
- Museen, Ausstellungen, Gedenkstätten, Zoos und botanische Gärten können unter Auflagen wieder öffnen.
- Friseure sind mit Einschränkungen wieder geöffnet.
- In ganz Deutschland muss beim Einkaufen und im Öffentlichen Personennahverkehr ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.
- Kleinere Geschäfte sind geöffnet, die Begrenzung auf 800 Quadratmeter gilt nicht mehr in allen Bundesländern.
- Großveranstaltungen wie Volksfeste, größere Konzerte oder Messen bleiben bis mindestens 31. August 2020 untersagt.
- Bars, Kneipen und Diskotheken sind weiterhin geschlossen.
- Arbeitnehmer mit Erkältungsbeschwerden können sich bis mindestens 18. Mai per Telefon vom Arzt krankschreiben lassen.
- Bis mindestens 10. Mai ist der Aufenthalt im öffentlichen Raum entweder nur mit Angehörigen des eigenen Haushalts oder mit einer anderen Person erlaubt. Zu Menschen, die nicht im eigenen Haushalt leben, muss ein Abstand von mindestens 1,5 Metern eingehalten werden. In manchen Ländern gelten bereits weniger strenge Beschränkungen. In Sachsen-Anhalt dürfen sich bis zu fünf statt zwei Personen treffen, in Sachsen darf sich eine Familie oder Wohngemeinschaft mit einem anderen Paar treffen.
- Auf Reisen auch zu Verwandten soll weiterhin verzichtet werden. Für Auslandsreisen gilt bis mindestens Mitte Juni die weltweite Reisewarnung.
- Seit gestern sind in den meisten Bundesländern die Abschlussklassen sowie die letzte Klasse der Grundschulen wieder geöffnet.
- Bundesweit sind die Kitas geschlossen, es gibt lediglich Notbetreuungsangebote. Die Zugangsvoraussetzungen für die Notbetreuung variieren von Bundesland zu Bundesland. Mecklenburg-Vorpommern will zum 11. Mai wieder erlauben, dass Eltern ihre Kinder zu Tagesmüttern oder -vätern bringen.
Weitere Bundesländer streben Lockerungen an
Die Lockerungsdebatte geht vor allem auf der Ebene der Länder weiter: Nach wochenlangen Corona-bedingten Schließungen, Einschränkungen und Beschränkungen will das bayerische Kabinett heute einen umfassenden Fahrplan für Lockerungen beschließen. Es solle dazu ein langfristiges Konzept geben, verlautete aus Regierungskreisen.
Es werde einen Fahrplan für nahezu alle Bereiche geben, von Schule und Kitas über Gastronomie und Hotels bis hin zu Pflegeheimen. Zudem muss das Kabinett entscheiden, ob die Ausgangsbeschränkungen Bestand haben oder nun gelockert werden.
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher will über Lockerungen der Corona-Einschränkungen der Gastronomie sprechen. "Ich denke, wir können uns dort auch weitere Schritte erlauben", sagte der SPD-Politiker gestern in der ARD. In der Branche gebe es "jetzt wirklich auch Druck". Tschentscher warb allerdings für ein weiteres gemeinsames Vorgehen von Bund und Ländern.
Quelle: ntv.de, sgu/dpa