Politik

Schüsse nach Notruf Mann lockt US-Polizisten in Falle

In Dallas heften Menschen Beileidsschreiben an ein Polizeiauto.

In Dallas heften Menschen Beileidsschreiben an ein Polizeiauto.

(Foto: AP)

In den USA geht die Diskussion um Polizeigewalt vor allem gegen Schwarze weiter. Bei Protesten werden Dutzende Menschen festgenommen. Derweil verübt ein 22-Jähriger einen perfiden Anschlag auf einen Ordnungshüter.

Ein 22-Jähriger im US-Staat Georgia hat nach Medienberichten einen Polizisten mit einem Notruf zu seiner Wohnung gelockt und dann auf ihn geschossen. Der Beamte erwiderte das Feuer, und beide - Polizist und Angreifer - wurden verletzt.

Wie der Sender WCTV und weitere Medien berichteten, ereignete sich der Vorfall bereits am Freitagmorgen (Ortszeit) in Valdosta im US-Staat Georgia, wenige Stunden nach den Sniper-Schüssen auf Polizisten in der texanischen Stadt Dallas. Einen Zusammenhang zwischen den Vorfällen sah die Polizei den Berichten zufolge aber nicht.

Das Motiv des 22-Jährigen blieb zunächst unklar. Er habe mehrere Male auf den Polizisten geschossen, nachdem dieser vor seiner Wohnung aus dem Streifenwagen gestiegen sei. Der Beamte habe eine Schutzweste getragen, aber sei durch eine Kugel im unteren Bauch verletzt worden.

Weitere Proteste gegen Polizeigewalt

Bei Protesten gegen Polizeigewalt in den USA gab es derweil in Rochester im Bundesstaat New York 74 Festnahmen. Rund 400 Demonstranten hätten nach Angaben der Polizei die Straßen blockiert, berichtete ein lokaler Ableger der Zeitung "USA Today". Rochester liegt an der Grenze zu Kanada im Nordwesten des Bundesstaats New York.

Teils angeführt von der "Black Lives Matter"-Bürgerrechtsbewegung gab es auch an vielen anderen Orten der USA Proteste gegen Polizeigewalt. In San Francisco sollen laut "San Francisco Chronicle" 1000 Menschen durch die Straßen gezogen sein. In Phoenix im Bundesstaat Arizona gab es kurzzeitig Auseinandersetzungen, weil mehrere hundert Demonstranten entgegen ursprünglicher Pläne Richtung Stadtautobahn ziehen wollten, berichtet "Arizona Central".

In einigen anderen Städten waren nach dem Mord von fünf Polizisten in Dallas die Proteste der Schwarzen-Bürgerrechtler ausgesetzt worden. Bisher sind in diesem Jahr in den USA laut Zählungen des "Guardian" 569 Menschen von Polizisten im Einsatz getötet worden. Überproportional häufig sind Schwarze die Opfer. Die jüngsten Proteste beziehen sich vor allem auf die auch per Video dokumentierten Tode zweier Farbiger in Louisiana und Minnesota am Montag und Mittwoch.

Quelle: ntv.de, mli/dpa

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