Streit an Bord eskaliert Mann rastet aus - Lufthansa-Flugzeug muss landen
29.11.2023, 17:15 Uhr
Der Übeltäter soll den Anweisungen der Crew nicht gefolgt sein (Archivbild).
(Foto: picture alliance / Markus Mainka)
Auf einem Flug zwischen München und Bangkok soll ein Mann seine Ehefrau bedroht und randaliert haben. Um ihn bis zur durch den Vorfall ausgelösten Sicherheitslandung ruhig zu halten, habe man an Bord laut einem Augenzeugen ein falsches Spiel gespielt.
Wegen eines Zwischenfalls an Bord ist der Lufthansa-Flug LH772 auf dem Weg von München nach Thailand außerplanmäßig in Indien gelandet. Die Maschine habe auf die indische Hauptstadt Neu Delhi ausweichen müssen, bestätigte die Lufthansa. Grund dafür sei "unbotmäßiges Verhalten eines Passagiers" gewesen, "das die Sicherheit und Unversehrtheit an Bord hätte gefährden können". Der Mann sei in Neu Delhi an die Behörden übergeben worden.
Nach Berichten von indischen Nachrichtenagenturen kam es zu einem Streit an Bord des A380. Bei dem Passagier handele es sich um einen Deutschen. Der 53-Jährige soll seine thailändische Ehefrau angeschrien haben. Er habe zudem mit Lebensmitteln geworfen und versucht, eine Decke mit einem Feuerzeug anzuzünden. Worum es bei dem Streit ging, war nicht bekannt. Da der Mann die Anweisungen des Personals nicht befolgt habe, hätten die Piloten um eine Sicherheitslandung gebeten, hieß es weiter.
Beim indischen Medium "The Telegraph" heißt es, die Frau habe sich zunächst beim Piloten über das Verhalten ihres Mannes beschwert, weil sie sich von ihm "bedroht" gefühlt habe. Sie soll um eine Intervention gebeten haben.
"Es war gespenstisch"
Der "Bild"-Zeitung teilte ein Passagier über die Situation an Bord mit: "Es war gespenstisch. Alle Monitore wurden ausgeschaltet, damit der Randalierer nicht mitbekam, dass wir nicht in Bangkok, sondern in Neu-Delhi landen würden. Es gab keine Borddurchsagen, sondern die Passagiere wurden persönlich in Gesprächen von der Landung in Indien informiert."
Nach der Landung seien dann zum Schein die Fahrgastbrücken in Richtung Flugzeug gerollt. "Aber niemand konnte aussteigen", so der Fluggast. "Alle Passagiere mussten sitzen bleiben, jetzt gab es eine Lautsprecherdurchsage, dass es verboten sei, Filme zu machen oder zu fotografieren. In dem Moment kamen sechs Soldaten an Bord, die den Mann aus dem Flieger eskortierten."
Von der Lufthansa hieß es: "Der Flug nach Bangkok wird voraussichtlich mit geringen Verspätungen fortgesetzt. Die Sicherheit unserer Passagiere und der Besatzung an Bord hat für uns oberste Priorität."
Quelle: ntv.de, rog/dpa