Attentat gegen Russlandfreund Maskierte erschießen Journalisten in Kiew
16.04.2015, 15:38 Uhr
Der ukrainische Oppositionelle wurde vor seiner Wohnung erschossen.
(Foto: REUTERS)
Oles Busina war ein erklärter Gegner der prowestlichen Regierung in Kiew. Am Morgen erschießen maskierte Täter den ukrainischen Journalisten vor seiner Wohnung. Es ist das zweite politische Attentat in zwei Tagen.
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist der prominente russlandfreundliche Publizist und Regierungsgegner Oles Busina vor seinem Haus erschossen worden. Die beiden Täter seien maskiert gewesen, teilte das Innenministerium mit. Daher gebe es bisher keinen Hinweis auf die Täter.
Der 45-Jährige polarisierte seit Jahren mit seinen auflagenstarken Büchern zu Geschichtsthemen und als Kolumnist der Tageszeitung "Segodnja". Er war ein Gegner der proeuropäischen Proteste auf dem Maidan im vergangenen Jahr. Zuletzt hatte Busina "Zensur" durch die neuen prowestlichen Machthaber sowie ein Auftrittsverbot im Fernsehen kritisiert. Er legte unlängst seinen Posten als Chefredakteur der Zeitung "Segodnja" nieder. Im vergangenen Jahr kandidierte er ohne Erfolg für die Partei Russischer Block bei der Parlamentswahl.
Am Mittwoch war ein früherer Abgeordneter der Partei des gestürzten prorussischen Präsidenten Viktor Janukowitsch, Oleg Kalaschnikow, bei einem ähnlichen Attentat vor seiner Wohnung getötet worden. Die Opfer waren beide bekannte Gegner der prowestlichen Proteste, die 2014 Janukowitsch aus dem Amt trieben. Beobachter beklagen nach dem Tod mehrerer Oppositionspolitiker in der Ukraine eine ganze Serie ungeklärter Mordfälle.
In Moskau äußerte sich Kremlchef Wladimir Putin bei seiner Fernsehsprechstunde "Direkter Draht" besorgt über die Vielzahl von politischen Verbrechen in der Ukraine. Die Ukraine habe mit einer ganzen Reihe solcher Morde zu kämpfen, sagte er bei seiner jährlichen Bürgerfragestunde. Putin kritisierte, dass der Westen über diese Fälle hinwegsehe.
Quelle: ntv.de, nsc/dpa/rts