Politik

Stresstest für Atommüll-Zwischenlager Mauer soll Terroristen abhalten

Ein Hinweisschild im Zwischenlager Gorleben.

Ein Hinweisschild im Zwischenlager Gorleben.

(Foto: picture alliance / dpa)

Es ist eine beunruhigende Frage, die nun ein Stresstest klären soll: Wie sicher sind deutsche Zwischenlager, wenn ein Flugzeug darüber abstürzt? Außerdem werden alle Lager mit meterhohen Mauern nachgerüstet. Auf diese Weise sollen mögliche Terrorakte verhindert werden.

Als Konsequenz aus der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima werden auch alle deutschen Zwischenlager für Atommüll einem unterzogen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Grünen-Anfrage hervor. "Die Ergebnisse der Untersuchungen der Entsorgungskommission werden voraussichtlich Ende der zweiten Jahreshälfte 2012 vorliegen", betont die parlamentarische Umwelt-Staatssekretärin Ursula Heinen-Esser (CDU) in der Antwort.

Konkret geht es darum, ob die oberirdischen Lager, in denen bestrahlte Brennelemente bis zu einer Endlagerung aufbewahrt werden, etwa im Fall von Flugzeugabstürzen sicher genug sind. Betroffen von der bereits 2011 eingeleiteten Überprüfung sind die zentralen Zwischenlager in Ahaus, , und Jülich sowie die Zwischenlager an den Atomkraftwerken Biblis, Brokdorf, Brunsbüttel, Grafenrheinfeld, Grohnde, Gundremmingen, Isar, Krümmel, Emsland, Neckarwestheim, Philippsburg und Unterweser.

Unabhängig von dem Stresstest sollen alle Zwischenlager für hoch radioaktiven Atommüll mit meterhohen Mauern nachgerüstet werden, um sie gegen mögliche Terrorangriffe besser zu sichern. Diese schon vor Fukushima verabredete Maßnahme geht auf die Empfehlungen einer Bund-Länder-Kommission zurück. Details unterliegen der Geheimhaltung. Die Kosten für die Nachrüstungen haben die Betreiber zu tragen.

Die atompolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Sylvia Kotting-Uhl, forderte umfassende Tests. "Der war an vielen Punkten lasch", kritisierte sie in Berlin. "Deshalb muss sowohl der Zwischenlager-Stresstest strenger ausfallen als auch die noch nicht abgeschlossene AKW-Sicherheitsüberprüfung."

Quelle: ntv.de, dpa

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