Politik

Nur 34 Prozent für ein Verbot Mehrheit der Deutschen für PID

In der vergangenen Woche spricht stimmt die CDU auf ihrem Parteitag knapp für ein Verbot. Die Stimmen zum Thema sind keineswegs unisono: Auch in der Bevölkerung ist das Thema PID heiß umstritten. Eine Umfrage zeigt nun: knapp zwei Drittel der Deutschen sind gegen ein Verbot der Untersuchung.

Die vielleicht schwierigste Frage: Wo sind die Grenzen zu ziehen?

Die vielleicht schwierigste Frage: Wo sind die Grenzen zu ziehen?

(Foto: dapd)

Eine deutliche Mehrheit der Deutschen ist offenbar für die Zulassung der umstrittenen (PID). 62 Prozent sprachen sich in einer repräsentativen Emnid-Umfrage dafür aus, dass im Reagenzglas erzeugte Embryonen vor der Einsetzung in den Mutterleib auf Erbkrankheiten untersucht werden können. 34 Prozent lehnten die Methode ab, berichtet das Magazin "Focus".

Auch unter den befragten CDU-Anhängern plädierte dem Bericht zufolge eine Mehrheit von 61 Prozent für die genetische Untersuchung. Der CDU-Parteitag hatte sich vergangene Woche in Karlsruhe mit sehr knapper Mehrheit ausgesprochen.

Die Befürworter der PID im Bundestag sind sich indes uneins, nach welchen Kriterien künstlich gezeugte Embryonen genetisch getestet und ausgewählt werden könnten, wie der "Spiegel" berichtet. Die Grünen-Abgeordnete Priska Hinz sagte, sie könne sich wie andere Parlamentarier ein Ja zur PID nur für solche Paare vorstellen, "in deren Familien eine schwere Erbkrankheit am Nachwuchs zuvor bereits aufgetreten" ist. Nicht erlaubt sein dürfe die PID um etwa eine Trisomie 21, das sogenannte Down Syndrom, auszuschließen, die erst bei der Befruchtung auftritt. Gleiches soll laut Hinz für eine Krankheit wie Chorea Huntington gelten, die sich später im Leben entfaltet.

Antrag gegen Komplettverbot

Dagegen wirbt eine Gruppe um die Abgeordneten Peter Hintze von der CDU und Ulrike Flach von der FDP dafür, die Grenzen weiter zu stecken. Noch streben die PID-Befürworter offenbar einen fraktionsübergreifenden Gruppenantrag an, um gegen die Anhänger eines Komplettverbots zu gewinnen.

Angesichts der Differenzen könnten aber auch drei oder mehr Anträge zur Abstimmung stehen. Zu den Unionsabgeordneten, die für eine begrenzte PID-Zulassung stimmen wollen, gehören unter anderem Arbeitsministerin Ursula von der Leyen, Finanzminister Wolfgang Schäuble und Familienministerin Kristina Schröder.

Quelle: ntv.de, AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen