Politik

Zitterattacken der Kanzlerin Baerbock bedauert Spekulation über Merkel

Angele Merkel zeigte sich beim G20-Gipfel in Japan topfit.

Angele Merkel zeigte sich beim G20-Gipfel in Japan topfit.

(Foto: dpa)

Nach zwei offen erkennbaren Zitteranfällen wird viel über Angela Merkels Gesundheitszustand diskutiert. Auch Grünen-Chefin Baerbock beteiligt sich mit einer wilden Erklärung daran - und rudert nun zurück. Die Kanzlerin reagiert indes trocken auf die Spekulationen und gibt Entwarnung.

Grünen-Chefin Annalena Baerbock hat sich für ihre Spekulation über den Gesundheitszustand Merkels entschuldigt. "Diese Äußerung war ein Fehler", schrieb sie auf Twitter. Dafür habe sie die Bundeskanzlerin um Entschuldigung gebeten. Sie habe unbedacht einen Zusammenhang hergestellt, den es nicht gebe.

In einer Pressekonferenz hatte Baerbock gestern einen Zusammenhang zwischen den Zitteranfällen Merkels und dem Klimawandel hergestellt und mit Blick auf die heißen Temperaturen der vergangenen Tage gesagt: "Auch bei der Bundeskanzlerin wird deutlich, dass dieser Klimasommer gesundheitliche Auswirkungen hat."

Baerbock hatte weiter gesagt, sie sei selbst gerade im Irak gewesen, dort sei es 48 Grad heiß gewesen. Sollten in deutschen Städten diese Temperaturen herrschen, würde die Arbeits- und Wirtschaftsweise komplett anders bei allen sein, da es anders als im Irak keine Klimaanlagen in Büros gebe. "Dann wird jeder, wenn er eine Stunde in dieser prallen Sonne steht, zitterig werden." Deswegen müsse hier und heute gehandelt werden, weil die Klimaauswirkungen direkt angekommen seien. Baerbock fügte auf Nachfrage eines Journalisten hinzu, das Zittern sei ein Zeichen, "dass Hitze auch vor Bundeskanzlerinnen nicht Halt macht".

Nun twitterte Baerbock, Hintergrund ihrer Aussage sei die Frage eines Journalisten gewesen, "ob der Gesundheitszustand der Kanzlerin Neuwahlen noch drängender mache. Diese Frage habe ich deutlich verneinen und auf die Hitze verweisen wollen. Das ist gründlich schief gegangen."

Merkel: Mir geht es gut

Unterdessen hatte Merkel die weit verbreiteten Sorgen um ihre Gesundheit zu zerstreuen versucht. Auf die Frage, ob sie wegen ihrer öffentlichen Zitterattacken einen Arzt aufgesucht habe, sagte sie beim G20-Gipfel im japanischen Osaka: "Ich kann Ihnen so viel berichten, dass ich Ihre Frage erst einmal verstehen kann." Sie habe ansonsten "aber nichts Besonderes zu berichten, mir geht es gut". Merkel fügte hinzu: "Ich bin überzeugt: So wie diese Reaktion aufgetreten ist, wird sie auch wieder vergehen."

Nur Stunden vor ihrem Abflug nach Japan konnten vorgestern Millionen Menschen sehen, wie die Kanzlerin ihren zitternden Körper bei der Übergabe der Ernennungsurkunde an die neue Justizministerin Christine Lambrecht nur schwer unter Kontrolle brachte. Schon am Dienstag vergangener Woche hatte Merkel in einer ähnlichen Situation an der Seite des neuen ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj einen krampfartigen Zitteranfall erlitten. Damals hatte die 64-Jährige erklärt, sie habe in der sommerlichen Hitze offenbar zu wenig getrunken. In Osaka wirkte die Kanzlerin beim G20-Gipfel aber fit.

Quelle: ntv.de, cri/dpa/AFP

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