Planspiele für die nächste Regierung Merkel schließt Große Koalition nicht aus
16.08.2013, 22:18 Uhr
Merkel will lieber wieder mit der FDP koalieren.
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Kanzlerin Merkel weiß: Die Bundestagswahlen werden "sehr, sehr knapp". Dies ist wohl auch ein Grund, warum sie eine Neuauflage der Großen Koalition für möglich hält. Allerdings stellt sie klar, mit wem sie - trotz mancher Schwierigkeiten - lieber regieren würde.

Ein Foto aus vergangenen Zeiten: Kanzlerin Merkel mit dem sozialdemokratischen Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier am Kabinettstisch.
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Kanzlerin Angela Merkel will nicht ausschließen, nach der Bundestagswahl wieder mit der SPD zu regieren. Der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" sagte die CDU-Chefin: "Eine große Koalition strebt nun wirklich niemand an." Allerdings habe sie "einmal eine große Koalition geführt, so dass ich völlig unglaubwürdig wäre, wenn ich sie ausschlösse". Es werde, wie so oft bei Bundestagswahlen, "sehr, sehr knapp".
Zugleich stellte Merkel klar, wer ihr bevorzugter Koalitionspartner sei. Es könne "keinen Zweifel geben, dass es für die Menschen in Deutschland besser wäre, wenn wir die christlich-liberale Koalition fortsetzen könnten", sagte sie der FAZ weiter. Union und FDP arbeiteten inzwischen "sehr gut zusammen, was zu Beginn der Legislaturperiode zunächst noch schwierig war".
Die vergangenen vier Jahre waren nach Merkels Worten reich an Herausforderungen, "und alles in allem haben wir sie sehr gut miteinander bewältigt". Derzeit liegen Schwarz-Gelb und SPD, Grüne und Linke in Umfragen gleichauf - neben einer Großen Koalition wäre dann nur Schwarz-Grün möglich.
Merkel wehrte sich zugleich gegen Mutmaßungen, sie könne nach einer Wiederwahl ihre Kanzlerschaft vorzeitig beenden. "Ich trete für die gesamte Legislaturperiode an", sagte sie. Alle ihre Gedanken drehten sich darum, wie sie die nächsten vier Jahre politisch gestalten könne. Auf die Frage, ob sie warten wolle, bis sie als Kanzlerin abgewählt werde, entgegnete die Kanzlerin, dass sie im Moment daran arbeite, "dass ich meine Kanzlerschaft und die Arbeit der christlich-liberalen Koalition nach einer Wiederwahl fortsetzen kann".
Steinbrück gegen Große Koalition
SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück verteidigte indes seine Ablehnung einer Koalition mit der Union. "Der weit überwiegende Teil der Mitglieder und der Mandatsträger will schlicht und ergreifend keine Wiederauflage", sagte er der "Hamburger Morgenpost". Die Entscheidung entspreche "der Stimmungslage in der SPD". "Wir haben zwischen 2005 bis 2009 unsere Erfahrungen gemacht", sagte Steinbrück.
Quelle: ntv.de, ghö/AFP/dpa