"Gute Arbeitsbeziehungen" Merkel und Trump gewöhnen sich aneinander
29.04.2017, 09:47 Uhr
Angela Merkel und Donald Trump bei ihrem Treffen am 17. März in Washington.
(Foto: imago/ZUMA Press)
Im US-Wahlkampf ist Donald Trump mächtig über Angela Merkel hergezogen. Die Kanzlerin ließen die Tiraden des Immobilienmoguls kalt. Nun äußert sie sich über das Verhältnis zu Trump. Merkel gibt sich dabei selbstverständlich sachlich-nüchtern.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ihr Verhältnis zu US-Präsident Donald Trump als "gute Arbeitsbeziehung" beschrieben. Dies schließe unterschiedliche Standpunkte "definitiv" nicht aus, sagte die CDU-Politikerin in einem Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
"Wenn wir miteinander sprechen, geht es zum Beispiel darum, ein gemeinsames Vorgehen im Ukrainekonflikt oder zum entsetzlichen Krieg in Syrien zu entwickeln", so Merkel. Weitere Themen seien der Antiterrorkampf oder die Lage im Jemen. "Wenn wir sie lösen wollen, wenn wir Menschen helfen wollen, brauchen wir das starke Engagement der USA."
Merkel fügte hinzu, sie schließe nicht aus, dass sich die Verhandlungen über ein Handelsabkommen zwischen der EU und den USA "eines Tages" wiederbeleben ließen. "Der US-Präsident fordert faire Bedingungen aus der Sicht seines Landes und wir achten selbstverständlich auf die deutschen und europäischen Anliegen."
Merkel betonte in dem Interview auch erneut, es habe sie gefreut, dass die Präsidententochter Ivanka Trump an dem Women20-Dialogforum im Rahmen der deutschen G20-Präsidentschaft teilgenommen habe.
Trumps Äußerungen zu Merkel nun positiver
Im Präsidentenwahlkampf hatte Trump scharfe Kritik an Merkel wegen ihrer Flüchtlingspolitik geübt. Inzwischen äußert er sich jedoch positiver über die deutsche Regierungschefin. Freihandelsabkommen sieht der Präsident skeptisch, weil die Vereinigten Staaten dabei nach seiner Meinung zu oft benachteiligt würden. Eine seiner ersten Maßnahmen als neuer Präsident war denn auch die Kündigung des ausgehandelten transpazifischen Handelsabkommens TPP.
Das schon seit 22 Jahren in Kraft befindliche Nordamerikanische Handelsabkommen Nafta stellte er zunächst ebenfalls in Frage. Vergangenen Donnerstag nahm er davon jedoch Abstand. Das Abkommen muss aus seiner Sicht aber nachverhandelt werden.
Quelle: ntv.de, wne/rts/dpa