Politik

Lockdown immer wieder möglich Merkel will Obergrenze für Neuinfektionen

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Mit weiteren Lockerungen der Ausgangsbeschränkungen wird am Mittwoch gerechnet. Das Kanzleramt will den nächsten Schritt zur Normalität anscheinend an eine Bedingung knüpfen. Bei einem erneuten Anstieg der Infiziertenzahlen soll auf regionaler Ebene erneut der Lockdown eintreten.

Das Bundeskanzleramt will anscheinend weitere Lockerungen in der Corona-Krise an eine Bedingung knüpfen. Sollte es zu einem erneuten "exponentiellen Wachstum der Infektionszahlen" kommen, müssten die Maßnahmen auf regionaler Ebene erneut verschärft werden, berichtet die "Bild"-Zeitung, die sich auf ein vertrauliches Konzept beruft, das Kanzleramtsminister Helge Braun mit den Ländern beraten habe.

Dieses Vorgehen sei "unvermeidlich", sollte ein Landkreis innerhalb einer Woche 35 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner verzeichnen. Dann würden die Beschränkungen vom 20. April wieder in Kraft treten - und Schulen, Friseursalons und andere Einrichtungen müssten wieder schließen. Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen würden wieder in Kraft treten.

Eine Ausnahme zu den Neuinfektionen gebe es laut der Zeitung, falls sich der erneute Ausbruch auf einen bestimmten Ort zurückführen ließe - wie zum Beispiel in ein Pflege- oder Altenheim. Dann könnten die Lockerungen weiter Bestand haben.

Eine regionale Rückkehr in den Lockdown würde es vor allem dann geben, sollte es zu einer zweiten Welle des Coronavirus kommen. Davor warnt das Robert-Koch-Institut eindringlich. "Das ist eine Pandemie. Und bei einer Pandemie wird dieses Virus so lange Krankheiten hervorrufen, bis 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung infiziert sind", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler in Berlin. Es werde "mit großer Sicherheit" eine zweite Welle geben, dessen sei sich die Mehrheit der Wissenschaftler sicher. Viele gingen auch von einer dritten Welle aus.

Das Bundeskanzleramt wollte die Angaben weder bestätigen noch dementieren. "Die vertraulichen Besprechungen des Chefs des Bundeskanzleramtes mit den Chefinnen und Chefs der Staats- und Senatskanzleien über weitere Maßnahmen in der Corona-Krise dauern an", erklärte ein Regierungssprecher. "Beschlüsse dazu werden in der Besprechung der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten gefasst."

Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Regierungschefs der Länder wollen am Mittwoch über weitere Öffnungsschritte beraten. Die Bundesregierung strebt bei den Lockerungen ein einheitliches Vorgehen an; mehrere Länder sind in den vergangenen Tagen aber mit Lockerungen vorgeprescht, die über die bisherigen Vereinbarungen zwischen Bund und Ländern hinausgehen.

Quelle: ntv.de, mba/AFP

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