Armee: "Terrorangriff vereitelt" Mindestens 27 Tote nach Gefechten im Südiran
04.04.2024, 11:42 Uhr Artikel anhören
Die iranische Revolutionsgarde habe 15 Angreifer getötet, meldete die staatliche Nachrichtenagentur.
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Iranische Nachrichtenagenturen melden schwere Gefechte im Südosten des Landes. Zahlreiche Angreifer und Sicherheitskräfte werden getötet. Die militante Gruppe Dschaisch al-Adl reklamiert den Angriff für sich. Sie will die Unabhängigkeit der Region. Die USA stufen sie als Terrororganisation ein.
Im Südosten des Iran haben Medienberichten zufolge Militante einen Großangriff auf Stützpunkte der Revolutionsgarden verübt. Dabei seien 16 Angreifer und 11 Sicherheitskräfte getötet worden, wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna unter Berufung auf den Kommandeur der Bodenstreitkräfte, Mohammed Pakpur, berichtete. Demnach erfolgten die Attacken in der Nacht auf Militäreinrichtungen in den Städten Rask und Tschahbahar der Provinz Sistan und Belutschistan.
Das Militär sprach von einem "vereitelten Terrorangriff". Der staatliche Rundfunk verbreitete ein Video, in welchem Schusswechsel durch Straßengefechte zu sehen waren. Sicherheitskräfte hätten die Städte jedoch wieder unter Kontrolle gebracht, berichteten iranische Medien weiter.
Terrorgruppe kämpft um Unabhängigkeit
Die militante Gruppe Dschaisch al-Adl reklamierte den Angriff für sich. Sie kämpft nach eigenen Angaben für die Unabhängigkeit im Südosten des Iran. Bereits vor wenigen Monaten war die Stadt Rask Schauplatz von Gefechten zwischen der Gruppe und Irans Sicherheitskräften. Auf ihrem Telegram-Kanal gab Dschaisch al-Adl an, mindestens sechs Militäreinrichtungen angegriffen zu haben. Dabei rief sie die Bewohner der Region auf, in ihren Häusern zu bleiben.
Unabhängig überprüfen ließen sich die Informationen aus der Provinz nicht. Dschaisch al-Adl, eine sunnitische Rebellengruppe, hat ihre Angriffe im vergangenen Jahr intensiviert. Die meisten Bewohner der Provinz folgen der sunnitischen Strömung des Islam, im Gegensatz zur schiitischen Staatsreligion. Die USA und der Iran haben die Gruppe als Terrororganisation eingestuft.
Mitte Januar hatten Irans Revolutionswächter Stellungen der militanten Gruppe im Nachbarland Pakistan beschossen, wo sich ihre Rückzugsgebiete befinden sollen. Dies führte vorübergehend zu einer schweren Verstimmung zwischen Teheran und Islamabad.
Quelle: ntv.de, gri/dpa