"PID in Grenzen erlauben" Ministerin argumentiert als Ärztin
06.07.2011, 11:23 UhrDie jetzige Sozialministerin von der Leyen wollte einst Frauenärztin werden. Die Erfahrungen von damals lassen sie nun zu einer Verfechterin der Präimplantationsdiagnostik werden - in klaren Grenzen.
(CDU) hat für eine begrenzte Zulassung der geworben. Vor der Bundestagsentscheidung am Donnerstag schrieb von der Leyen in einem Gastbeitrag für das "Hamburger Abendblatt": "Meine Erfahrungen als Ärztin haben mich am strengen Verbot zweifeln lassen." Sie sei nach reiflicher Abwägung dafür, die PID in klaren, engen Grenzen zu erlauben.
Die PID sei eine medizinische Hilfe für erblich schwer vorbelastete Paare, die Angst vor einer weiteren natürlichen Schwangerschaft haben. "Ihnen wollen wir Mut machen", so die Ministerin.
Die Sozialministerin erklärte: "Ein Verbot der PID hieße, die Augen vor den neuen Möglichkeiten der Medizin zu verschließen, schwierige moralische Konflikte aber an die Eltern weiter zu delegieren." Wer in den Fällen, um die es bei der PID geht, keinerlei Abwägung im Einzelfall zulasse, der lasse die Betroffenen in der Konsequenz alleine, warnte sie. "Ein rigides Verbot lädt die gesamte Verantwortung bis hin zur möglichen Entscheidung über eine - in solchen Fällen legale - Spätabtreibung auf die schmalen Schultern der Eltern."
Der Bundestag wird am Donnerstag über die Zulassung der PID abstimmen. Ihm liegen drei Gesetzentwürfe vor, zwei für eine begrenzte Zulassung und ein Gesetzentwurf für ein Totalverbot. Die PID-Methode ermöglicht es, Embryonen im Reagenzglas vor dem Einpflanzen in den Mutterleib auf genetische Krankheiten zu untersuchen. Der Streit entzündet sich vor allem an der Frage, was mit den Embryonen geschehen darf, bei denen Behinderungen oder Erbkrankheiten festgestellt werden.
Quelle: ntv.de, dpa