Pläne der Koalition "null gegengerechnet" Mißfelder mosert über Wischiwaschi
15.11.2013, 06:58 UhrKoalitionsverhandlungen sind auch immer ein Wünsch-dir-was-Spiel. Der Chef der Jungen Union, Mißfelder, sieht darin eine Belastung für kommende Generationen. Für Kanzlerin Merkel hat er nicht nur salbungsvolle Worte - sie kommt heute zum bundesweiten Treffen des Unionsnachwuchses.

Nicht nur Blumen für die Kanzlerin: JU-Chef Mißfelder stellt Forderungen im Namen der jüngerer Generationen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Dem Nachwuchs in der Union sind die meisten Zwischenergebnisse bei den Koalitionsverhandlungen viel zu unkonkret. Der Vorsitzende der Jungen Union, Philipp Mißfelder, kritisierte ein "Sammelsurium aus zum Teil wohlfeilen Absichtserklärungen" aus den einzelnen Arbeitsgruppen der Verhandlungen. Die Absichten seien zwar wünschenswert, aber "null gegengerechnet". "Das geht auf Kosten der künftigen Generationen", mahnte der 34-Jährige in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur.
Am heutigen Freitag kommt die Junge Union zu ihrem Deutschlandtag in Erfurt zusammen. Am Abend wird Kanzlerin Angela Merkel zum konservativen Nachwuchs sprechen - es ist eine der wenigen Termine mit der Parteibasis während der laufenden Koalitionsgespräche. Und Mißfelder wird Merkel nicht nur lobende Worte mit auf den Weg geben.
CDU und CSU sollten mehr reden
Mißfelder bemängelt etwa die vielen Problemchen innerhalb der Union. "Ich rate unserer eigenen Formation von CDU und CSU, dass wir uns bei den Abstimmungen untereinander besser aufstellen", sagte er. Viele interne - aber öffentlich ausgetragene - Debatten wie über Volksentscheide und doppelte Staatsbürgerschaft kämen in der Anhängerschaft der Unionsparteien nicht gut an.
Ausdrücklich lobend erwähnte Mißfelder aber den bislang öffentlich zurückhaltenden Stil Merkels. Angesprochen auf die häufigen Wortmeldungen von CSU-Chef Horst Seehofer und SPD-Chef Sigmar Gabriel meinte er: "Diejenigen, die sich in den Verhandlungen am lautesten profilieren, werden sich am Ende am wenigsten durchsetzen."
Eine schallende Warnung für die SPD, die zeitgleich in Leipzig tagt, hat Mißfelder auch noch übrig: Sollte die Basis Nein zum Ergebnis der Koalitionsverhandlungen sagen, "dann drücken die Sozialdemokraten den Selbstzerstörungsknopf".
Quelle: ntv.de, jtw