Gerüchte über Genossen gestreut? Mobbing-Vorwürfe gegen Jusos erhoben
25.03.2023, 16:38 Uhr
Die jungen Sozialdemokraten haben ein Problem mit Mobbing innerhalb ihrer Organisation, sagen zwei Mitglieder.
(Foto: picture alliance / Fotostand)
Es sind schwere Vorwürfe gegen die Jugendorganisation der SPD: Zwei Mitglieder berichten von systematischem Mobbing und Lügen, die über sie verbreitet wurden. Aus Protest sind die beiden Frauen von ihren Vorstandsposten zurückgetreten. Einen Anlass zum Umdenken sehen die Jusos darin jedoch offenbar nicht.
Zwei Juso-Vorstandsmitglieder in Hamburg sind von ihren Posten zurückgetreten. Nach Informationen von t-online handelt es sich bei den beiden ehemaligen Vorständen um Katharina Müller und eine weitere Person. Sie werfen der Jugendorganisation der SPD vor, sie gemobbt und Lügen über sie verbreitet zu haben. Außerdem kritisieren die beiden Frauen, dass die Jugendorganisation der SPD in Hamburg keinen Willen zur Aufklärung zeige.
Zweck der Kampagne sei gewesen, sie mit gezielt verbreiteten Gerüchten über sexuelle Affären mit anderen Parteigenossen und Drogenkonsum aus der Partei oder Ämtern zu drängen. Das berichteten sie auf dem Landesparteitag der Jusos, der seit Freitag läuft. Sie sprachen in ihren Reden davon, dass es noch weitere Betroffene gebe. Konkrete Namen von weiteren Betroffenen von den Beschuldigten nannten die Zurückgetretenen nicht. Eine der beiden sagte zu dem Portal: "Die Debatte hat mir der Schlaf geraubt."
Allerdings sollen nicht nur die Gerüchte ein Grund für den Rücktritt gewesen sein, berichtet t-online weiter. Die Betroffenen kritisieren auch den Umgang mit den Vorwürfen. Mehrere Personen hatten einen Antrag gestellt, die Strukturen zu ändern, um das Bewusstsein für solche Fälle zu stärken und ähnliche Fälle besser aufzuarbeiten. Das Gremium, das sich mit solchen Fällen beschäftigt, sollte neu aufgestellt und organisiert werden. Dieser Antrag wurde jedoch mit einer Mehrheit der Jusos Hamburg abgelehnt. Der Vorstand der Jusos in Hamburg hat laut dem Portal auf eine Anfrage bislang nicht reagiert.
Quelle: ntv.de, spl