Irritierende Aufschrift bei Manöver Moskau: Keine Bomben "nach Berlin"
12.08.2015, 15:58 Uhr
Fotomontage oder schlechter Gag? Das Verhältnis zwischen Russland und dem Westen ist eh schon angeschlagen. Solche Gesten gießen nochmals Öl ins Feuer.
Das Verhältnis zwischen Russland und dem Westen ist bereits stark angeschlagen, da trübt ein Vorfall die Stimmung noch weiter ein: Die russische Luftwaffe soll bei einem Übungsmanöver Bomben mit der Aufschrift "Nach Berlin!" beschriftet haben.
Das russische Verteidigungsministerium hat Berichte zurückgewiesen, wonach die Luftwaffe bei einem Manöver Bomben mit der Parole "Nach Berlin!" beschriftet haben soll. Es sei allgemein bekannt, dass Bomben bei Übungen niemals Aufschriften hätten, sagte ein Sprecher des Ministeriums in Moskau der Agentur Interfax.
"Das ist entweder eine Dummheit, eine Fotomontage oder der Wunsch, mit antirussischer Stimmung zu spielen", sagte er. Wegen der Ukraine-Krise ist das Verhältnis zwischen Russland und dem Westen auf einem Tiefpunkt.
Das private Internetportal flot.com hatte zuvor von der Marineübung Anfang August in der russischen Ostsee-Exklave Kaliningrad berichtet. Bilder zeigten zwei eher alt aussehende Bomben, auf denen die handschriftlichen Losungen "Nach Berlin!" sowie "Für Stalin!" zu lesen waren. Die Parolen stammen aus dem Zweiten Weltkrieg, als die Rote Armee unter dem Oberbefehl von Josef Stalin bis nach Berlin marschierte.
Das Portal flot.com gehört nach Angaben auf der Webseite zu der in St. Petersburg registrierten Nichtregierungsorganisation mil.press. Diese berichtet in mehreren Foren im Internet auf Russisch und Englisch über das russische Militär.
Quelle: ntv.de, spt/dpa